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Neuer Wohnbereich Zimmer für junge Flüchtlinge

Minderjährige Flüchtlinge, die ohne Eltern nach Deutschland kamen, werden in Seehausen eine Bleibe finden.

Von Ingo Gutsche 09.03.2016, 19:00

Seehausen l Die Handwerker sind bereits raus, haben ihre Aufgaben in dem ehemaligen Bürotrakt erledigt. Die Mitarbeiter des Kinder- und Jugendhilfebereichs der Diakonie sind noch heute dabei, die letzten Dinge abzuarbeiten. Denn bereits am morgigen Freitag können sich Interessierte beim Tag der offenen Tür ein Bild von den vom Dia­koniewerk Osterburg angemieteten Räumen am Winckelmannplatz 2 b in Seehausen machen.

„Zwischen 11 und 15 Uhr kann die derzeit noch ungewohnte Einrichtung angeschaut werden“, sagt Birgit Neubert, Leiterin des Kinder- und Jugendhilfebereichs. Sie hofft, dass viele Bürger von dem Angebot Gebrauch machen. Denn die Seehäuser und Einwohner aus der Region haben einen großen Anteil an dem neuen Wohnbereich. „Wir durften uns über viele Spenden freuen.“ Sämtliches Mobiliar in den fünf Doppelzimmern stammt aus anderen Haushalten. Betten, Schränke, Tische oder Sessel wurden für die neue Jugendwohngruppe, in der die Kinder und Jugendlichen im Alter von zwölf bis 17 Jahren rund um die Uhr betreut werden sollen, zur Verfügung gestellt. „Wir wollen damit auch zeigen, dass nicht unbedingt viel Geld benötigt wird, um die Räume einzurichten“, so Neubert. Mit dem Ergebnis ist das Team sehr zufrieden. Jedes Zimmer ist ein Unikat, „hat seinen besonderen Charme.“ Für die große Unterstützung möchte sich der Kinder- und Jugendhilfebereich des Diakoniewerks bedanken.

In dem ehemaligen Bürobereich einer Seehäuser Tiefbaufirma soll wieder Leben einziehen. Die Wohngruppe ist für zehn Jugendliche ausgelegt. Der präzise Zeitpunkt des Einzugs stehe jedoch noch nicht fest. Die Verantwortlichen rechnen indes damit, dass in diesem Monat noch die unbegleiteten, minderjährigen Flüchtlinge aufgenommen werden und sie ihre neue Unterkunft beziehen können. Mit vier Jugendlichen aus Afghanistan habe der Kinder- und Jugendhilfebereich am Standort Seehausen bereits gute Erfahrungen gemacht. Seit November sind sie in der Alandstadt, „fühlen sich hier sehr wohl“, erzählt Birgit Neubert. „Sie sind sehr motiviert.“ Für dieses Quartett sind ebenfalls zwei Doppelzimmer in diesem Areal „gebucht“. Gestern wurde der renovierte Bereich noch aufgepeppt. Birgit Neubert wertete mit ihrem Kollegen Nils Döring den Flur auf, sie brachten mehrere Landkarten, aus Deutschland, Europa und den jeweiligen Heimatländern) an die Wände an. Andere sorgten sich um die Zimmer, hängten unter anderem Gardinen auf.