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Elektrikertreffen Große Wiedersehensfreude

Die ehemaligen Elektriker-Kollegen des Osterburger Kreisbetriebes für Landtechnik (KfL) frischten viele Erinnerungen der damaligen Zeit auf.

Von Jörg Gerber 11.04.2016, 17:00

Osterburg/Iden l Schon länger trug der Osterburger Lothar Wonde die Idee im Kopf, sich mit ehemaligen Arbeitskollegen zu treffen. Im vergangenen Jahr konnte er dann diese Idee umsetzen und die, die teilnahmen, hatten so viel Freude, dass es jetzt eine Neuauflage gab. Wonde hatte erneut zum Elektrikertreffen eingeladen und Männer, die einst im Kreisbetrieb für Landtechnik (KfL) den Beruf des Elektromonteurs erlernten, kamen praktisch aus ganz Deutschland.

Ging es im Vorjahr gleich in den Gasthof Haucke, um dort in Erinnerungen zu kramen, trafen sich die Ehemaligen dort dieses Mal etwas später. Lothar Wonde, der auch zum Oldtimer-Stammtisch gehört, organisierte zunächst einen Besuch im „Agroneum“ in Iden. Und da standen die Maschinen, die viele täglich auf dem Hof oder in den Werkstätten sahen, wenn sie zur Arbeit kamen. Natürlich die Älteren, die aber auch das Interesse bei allen Jahrgängen der einstigen Elektriker fanden.

Wonde selbst hatte als Schlosser angefangen zu arbeiten, das war 1958. Vier Jahre später war er dann der erste Elektrikerlehrling. Die Maschinenausleihstation (MAS) befand sich von 1948 bis 1952 an der Seehäuser Straße. Als Wonde dort begann (1952 bis 1962) hieß der Betrieb bereits Maschinentraktorenstation (MTS) und 1962 bis 1964 dann Reparatur Technische Station (RTS). Fritz Timoschenko war damals der Direktor und die große Elektroabteilung wurde von Egbert Busse geleitet. Ab 1964 und bis zur Wende war es dann der Kreisbetrieb für Landtechnik (KFL), der die Maschinen der Landwirte reparierte, sich aber auch um Bewässerungsanlagen oder Technik in den Stallungen kümmerte.

Über 50 Lehrlinge wurden in dem Betrieb ausgebildet. Lothar Wonde und Christian Köhn waren dann auch die Ersten, die zur Meisterschule durften und Brigaden in der Elektroabteilung übernahmen. 20 dieser ehemaligen Lehrlinge schauten sich die umfangreiche Techniksammlung an und anschließend ging es dann erneut zum Gasthof Haucke. Dort wurde in Erinnerungen gekramt. F9, F8 oder Framo waren die ersten Fahrzeuge, mit denen das Material zur Baustelle gefahren wurde. Mit EMW und Seitenwagen oder mit der RT rückten morgens die Elektriker aus. Auch das Moped Spatz wurde später zum Dienstfahrzeug und direkt vor der Werkstatt gab es eine eigene Tankstelle, wo das Benzin noch von Hand mit Öl gemischt wurde. Später gab es für Wonde und Köhn einen Jeep aus Rumänien, der auf der Straße wackelte wie ein Lämmerschwanz und Egbert Busse durfte schon einen Wartburg 311 fahren.

Viele blieben dem Elektrikerberuf treu. So auch Wonde, der sich selbstständig machte. Andere gingen in die Politik, zur Zeitung oder in ganz andere Berufe. Ausgiebig wurde über alles geredet und natürlich auch darüber, dass es nicht das letzte Elektrikertreffen gewesen sein sollte.