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Forum Bahnhofsgelände barrierefrei gestalten

„Wie barrierefrei ist Seehausen?“ Der Paritätische und der Landkreis luden zum Gedankenaustausch in das Foyer der Wischelandhalle ein.

Von Ingo Gutsche 12.05.2016, 14:39

Seehausen l Verbandsgemeinde und Stadt Seehausen wollen Barrieren abbauen. Und ein Umfeld schaffen, das speziell für Behinderte eine Erleichterung im Alltag darstellt. Als erstes rückte der Bahnhof in den Fokus. Und in dieser Hinsicht gab es beim am Mittwoch veranstalteten Aktionstag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung eine kleine Erfolgsmeldung.

Die Deutsche Bahn als Eigentümer des Bahnhofsgeländes will eine von den Seehäusern ins Spiel gebrachte Idee prüfen lassen. Bauausschuss-Vorsitzender Willi Hamann und das Tangerhütter Kreistagsmitglied Marcus Graubner hatten ein Telefonat mit einer verantwortlichen DB-Managerin. „Wir müssen auf jeden Fall dran bleiben“, sagt Graubner, selbst behindert, der die Seehäuser gern unterstützt. Ein erster Schritt ist getan. Die Hoffnung, dass der Bahnsteig II auch von Rollstuhlfahrern oder Müttern mit Kinderwagen künftig besser erreicht werden kann, ist vorhanden.

Vor der Gesprächsrunde, an der sich unter anderem Verbandsgemeinde-Bürgermeister Rüdiger Kloth, Ortsbürgermeister Detlef Neumann, Stadträte, Eltern behinderter Kinder, Verantwortliche von Lebenshilfe und Diakonie und Menschen mit Behinderung beteiligten, präsentierten Studentinnen der FH Magdeburg-Stendal ein in Seehausen gedrehtes Video als Einstieg in dieses Thema, in dem sich auch Einwohner zur Situation in der Stadt äußerten. Der Bahnhof bildete den Schwerpunkt.

Der Tunnel mit seinen Treppenstufen als Unterführung auf den Bahnsteig II ist ein großes Hindernis für behinderte Menschen. Die Alandstädter machten sich ihre Gedanken, bildeten einen „Runden Tisch“, dem unter anderem Willi Hamann und die Behindertenbeauftragte des Landkreises, Birgit Hartmann, angehören. Für die Beteiligten gibt es eine Lösung: Auf dem leicht abschüssigen Bahnhofsareal könnte ein Fußgängerüberweg auf den Bahnsteig zwei führen, gesichert mit einer Schranke.

Auch das Kopfsteinpflaster vor dem Eingang in die Seehäuser Petri-Kirche oder Straßenzüge ohne Bordstein-Absenkungen wurden am Mittwochnachmittag kritisiert. Es gibt noch einiges zu tun. Michael Zander, Dozent der Hochschule Magdeburg-Stendal, glaubt, dass ein größeres öffentliches Investitionsprogramm vom Bund aufgelegt werden müsste. Auch Stendals Landrat Carsten Wulfänger ist klar, „dass wir bei weitem noch nicht alles erreicht haben. Selbst zum Landrat kommt man nicht barrierefrei.“ Fakt ist: Viele Hindernisse sind erkannt worden.