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Johanniter-Spende 20.000 Euro für das Romanische Haus

Die Johanniter steuern erst einmal 20.000 Euro für die Sanierung des Romanischen Hauses in Werben bei.

Von Doreen Schulze 11.06.2017, 11:00

Werben l Mit einer Spende von zunächst 20.000 Euro wird der Johanniterorden die baulichen Maßnahmen zur Ertüchtigung des Romanischen Hauses in Werben unterstützen, wie Martin von Gehren, Kommendator der Provinzial-Sächsischen Genossenschaft des Johanniterordens, bekräftigte. Dies geht aus einem Ergebnisprotokoll einer Zusammenkunft am Donnerstag mit Mitgliedern des Johanniter-Ordens, der Hansestadt Werben und Planer hervor. „Hintergrund des Treffens war der Wunsch aus der Mitte des Rates der Hansestadt Werben heraus, Co-Finanzierungs-Sicherheit für das Projekt des Romanischen Hauses hergestellt zu wissen“, erklärte Werbens Bürgermeister Wolfgang Tacke. Als Äquivalent zur Spende „wünsche sich der Orden eine adäquate Präsentation von Exponaten zur Ordensgeschichte, die es noch zu bemustern gelten würde“, heißt es im Protokoll.

Ein konkretes Konzept unter Beteiligung eines Kurators gäbe es indes noch nicht, da abzuwarten sei, wie sich das Romanische Haus nach der Sanierung darstelle. Tacke regte an, die bisherigen Spenden-Avise in einer konkreten Erklärung des Johanniter-Ordens beziehungsweise einer Vereinbarung auf Gegenseitigkeit münden zu lassen. Die Stadt hofft, dass somit die in Aussicht gestellte Spende bei der Beantragung von Fördermitteln als einzubringender Eigenmittel-Anteil der Hansestadt anerkannt wird.

Die derzeitige Notsicherung des historischen Gebäudes sei ein erster Schritt, wie Planer Carsten Sußmann betonte. Noch sei nicht absehbar, ob nach der Sanierung das Objekt im Einvernehmen mit der Denkmalpflege ein-, zwei oder dreigeschossig nutzbar werde und wieviel Platz letztlich für Ausstellungsstücke zur Gründungsstätte des Johanniterordens, der Gründungszeit und für Albrecht den Bären zur Verfügung stünden. Zwar sei das Gesamtvolumen mit 100.000 Euro veranschlagt; die Summe werde aber aller Voraussicht nach nicht ausreichen.

Weitere Fördermöglichkeiten sehe Dr. Thomas Kauer, zuständig für Fördermittelakquise, laut Protokoll im Kontext der „Kulturerbe“-Förderungen der Staatskanzlei. Die erforderlichen Anträge müssten dafür aber bereits bis 30. Juli diesen Jahres gestellt werden. Einen weiteren Vorschlag brachte Elisabeth Gellerich, Bauausschuss-Vorsitzende in Werben, ein. Sie thematisierte eine Ausstellung zu Albrecht der Bär, die 2018 gezeigt werden solle. In diesem Kontext könnten weitere Fördermittel für die Hansestadt akquiriert werden.

Die Abteilung Bau- und Kunstdenkmalpflege des Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt wünscht einem Masterplan für die Gesamtliegenschaft, wie Tacke bei der Zusammenkunft erklärte. „Für einen solchen Masterplan seien alle bisherigen wissenschaftlichen Arbeiten, Test-Entwürfe, Konzepte zu sichten, zu evaluieren und in den Masterplan zu integrieren.“ Eine diesbezügliche Anfrage stellte Tacke beim Sanierungsträger Big-Städtebau in Perleberg. Eine konkrete Antwort bliebe bislang aus.

Einvernehmen bestand darüber, unverzüglich im Bauamt Arneburg das weitere Vorgehen abzustimmen, insbesondere weiterführende Aufträge auszulösen.

Tacke bezeichnete gestern die Donnerstag-Besprechung mit den Johannitern als eine „vertrauensbildende Maßnahme, die auch dringend erforderlich war. Die Verstimmung über die Ratssitzung vom September 2015 war jedenfalls noch sehr präsent“. Damit spielt der Bürgermeister auf die Stadtratssitzung vom 1. September 2015 an, bei der von Gehren zugegen war und den Tonfall im Rathaus kritisierte, das Miteinander vermisste. Zuvor hatte Stadtratsmitglied Michael Schnelle seine schon öffentlich gemachte Rüge gegen den damaligen Bürgermeister Jochen Hufschmidt wiederholt. Bei von Gehren sorgte dieses Gebaren für Irritationen, dennoch sicherte er damals im Namen der Johanniter einen Zuschuss für die Sanierung des Romanischen Hauses zu.