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30. Geburtstag An der kurzen Leine zum Treppenfegen

Mit 30 Jahren noch nicht vor dem Traualtar. Das kann die Freunde provozieren.

Von Walter Schaffer 11.07.2016, 16:18

Seehausen l Der Brauch, dass Männer, die mit 30 Jahren noch nicht verheiratet sind, die Treppe fegen müssen, stammt ursprünglich aus Bremen. Die Treppen des St. Petri Domes gerieten dort in den Fokus. Dieser Brauch ist besonders nach der Wende auch in die Altmark übergeschwappt.

Eine fast filmreife Veranstaltung dieser Art konnten viele Seehäuser am späten Sonnabendnachmittag an der Treppe des Rathauses der Hansestadt erleben. Schon vor dem Termin um 17 Uhr zog eine bunte Schar durch die Beusterstraße über den Schwibbogen zum Rathaus. Vorneweg zog der gebürtige Seehäuser Sebastian Neumann, der an diesem Tag 30 wurde.

In seiner Bewegungsfreiheit war er zwar etwas eingeschränkt, denn „seine“ Anett führte ihn an der kurzen Leine des Jagdhundes Emil, der zur Familie des Bürgermeisters und Vaters Detlef Neumann gehört. Trotz dieser Bewegungseinschränkung legte der ehemalige Fußballer in den beiden Straßen eine professionelle Ballbeherrschung an den Tag. Sehr zu seinem Verdruss geschah das für den Borussia-Fan in einem Schalke 04 Trikot, welches er zur Strafe tragen musste.

An der Rathaustreppe angekommen, wurden die vielen Zuschauer durch seinen Freund und Moderator, Thomas Thüring, mit Hilfe eines Megaphons in das Geschehen eingeweiht und zu Höchstleistungen beim Fegen angespornt. Zwischendurch erklang immer wieder die Hymne „Ole, ole, ole ...“, die das Geburtstagskind ins Megaphon singen musste. Schließlich griffen einige Freunde zum Besen und erlösten den Jubilar, der in Wolfsburg als Berufsschullehrer arbeitet, damit er anschließend seine große Party in der Salzkirche geben konnte. Ob es dort ein Heiratsversprechen gab, entzieht sich der Kenntnis des Autors.