Schartau hat sich hübsch gemacht

Schartau l „Bei uns gehen die Uhren eben etwas schneller“, so der Vorsitzende des Heimatvereins Schartau Rolf Klees. Damit meinte er, dass sich vor acht Jahren getroffen wurde, um den 625. Geburtstag zu feiern – und für vergangenen Sonnabend bereits zum 700. Geburtstag eingeladen wurde. Es gab ein kunterbuntes Programm zum Jubiläum. Frauen aus dem Dorf hatten für eine große Kaffeetafel gesorgt und bei leckerem Kuchen und Kaffee dazu, sang die Rochauerin Juliane Schulz einige Lieder, Jagdhornbläser ließen mehrere Signale erklingen und die Tanzgruppe des Rochauer Sportvereins hatte einige Tänze mit in den Ortsteil gebracht. Zu dieser Zeit gingen auch die Lose der Tombola sehr schnell weg. Ortsübliche Preise, so Rolf Klees, gab es dabei zu gewinnen. Als Beispiel einen Gutschein für eine Ente, die dann zur Weihnachtszeit abgeholt werden kann oder auch ein Wildbraten, der allerdings erst noch geschossen werden muss.

Dann aber ging es in die Kirche, die auch schnell bis auf den letzten Platz besetzt war und dort gab es dann die Lösung für die schnell vergangene Zeit zwischen dem 625. und 700. Geburtstag. Ralf Bohnensack hatte dort eine Präsentation vorbereitet, die Aufklärung bringen sollte. Er selbst stellte sich vor und erklärte dabei, wie er einst der Liebe wegen nach Schartau kam. Als seine Zeit als Professor in Magdeburg endete, wurde er angesprochen, ob er neben Haus, Hof und Garten sich nicht auch einmal um die Geschichte des Ortes kümmern wollte. Im Ergebnis stellte er sein Fotobuch vor, wie er selbst sagte, andere sprachen von einer Chronik über Schartau. Bei der Erarbeitung sei nun herausgekommen, dass Schartau bereits 1318 erstmals urkundlich erwähnt wurde. Sehr umfangreich berichtete der Ortschronist, der eventuell auch einmal eine richtige Chronik über Schartau erarbeiten möchte. Aber da, so er selbst, gebe es noch viel zu tun.

Nach dem umfangreichen Vortrag ging es dann wieder ins Festzelt, wo die Frauen des Heimatvereins einen weiteren Höhepunkt vorbereitet hatten. Sie luden zu einer großen Modenschau ein. Kleider von 1957 bis 2016 wurden dabei gezeigt und von Doreen Steglitz vortrefflich moderiert. Mode, die in den 1960ern, 1970ern, 1980ern getragen wurde und sogar teils bis heute getragen wird, bekamen die Zuschauer zu Gesicht. Ob zur Nachtzeit, auf dem Acker oder, wie beim krönenden Abschluss, auch zur Hochzeit. Viel Applaus gab es für die Hobbymodels, die ihre Sache auch richtig gut machten. Ab 20 Uhr wurde dann zum Tanz gebeten und bei guter Stimmung noch ausgelassen bis in die späte Nacht der 700. Geburtstag von Schartau gefeiert.