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Abrisspläne Stadt will an der Salzstraße aufräumen

Ein Brand verwüstete 2012 einen Teil des Wohnkomplexes an der Salzstraße in Seehausen. Der soll abgerissen werden.

Von Ralf Franke 29.06.2017, 01:01

Seehausen l Vor drei Jahren „erbte“ die Stadt Seehausen nach einem langen Rechtsstreit den inzwischen vereinsamten Wohnkomplex an der Salzstraße. Für Schadenersatzansprüche musste die Kommune einen Millionen-Kredit aufnehmen, der die ohnehin gebeutelte Stadtkasse auf lange Zeit zusätzlich belastet.

Nach dem der Stadtrat im vergangenen Jahr den Verkaufsbeschluss erst einmal aufgrund der Flüchtlingswelle auf unbestimmte Zeit einkassierte, um die Wohnungen an den Landkreis zu vermieten, stand die Immobilie jetzt wieder auf der Tagesordnung. Die gewählten Vertreter stimmten der Beschlussvorlage zu, den Teil Salzstraße 4 abzureißen.

Viel Optionen hatten die Stadträte indes nicht. Das durch einen Brand geschädigte Ende am östlichen Teil des ersten Wohnkomplexes ist seit 2012 von den Folgen schwer gekennzeichnet. Und während andere Wohnungen für tauglich befunden wurden, um bei der Unterbringung von Flüchtlingen zu helfen und vielleicht auch für die Zeit danach eine Zukunft haben, sind die Folgeschäden an der Hausnummer 4 mittlerweile so groß, dass eine Sanierung des Gebäudes finanziell nicht mehr vertretbar ist. Allerdings handelt es sich bei dem Beschluss auch nur um eine grundsätzliche Willensbekundung. Denn das Geld für den Rückbau kann die Stadt Seehausen nicht oder nicht vollständig aus eigener Tasche zahlen. Der Beschluss ermächtigt die Verwaltung der Einheitsgemeinde dazu, einen Antrag auf entsprechende Fördermittel zu stellen. Für den Rest des Gebäudekomplexes sind erst einmal keine Änderungen angedacht. Die hat sich der Landkreis weiter gesichert und zum Teil so hergerichtet, das dort Flüchtlinge untergebracht werden können, auch wenn der Bedarf momentan nicht mehr so groß ist wie vor zwei Jahren.

Derzeit, so Seehausens Bürgermeister Detlef Neumann, leben vier Familien im hinteren Teil des Komplexes. Rund 30 Familien beziehungsweise bis zu 150 Personen könnten in den Häusern zwischen Salzstraße und Beusterstraße untergebracht werden. Wie sich der Bedarf weiter entwickelt, ist nicht abzusehen. Der Flüchtlingsstrom kann schnell wieder anschwellen.