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Ärzte Kooperation mit Kassen für Erhalt von Praxen

Arneburg-Goldbeck will mit der Kassenärztlichen Vereinigung kooperieren, damit die Arztpraxen in Iden und Werben erhalten bleiben.

Von Karina Hoppe 15.12.2017, 05:00

Arneburg-Goldbeck l Für das „Osterburger Modell“ ist in der Verbandsgemeinde Arneburg-Goldbeck keine Zeit. Die Stadt an der Biese bietet Arztstudenten Unterstützung in Form eines Stipendiums an, im Gegenzug verpflichten sich die Stipendiaten dazu, sich nach dem Abschluss an der Biese niederzulassen. „Aber das greift für uns nicht“, sagte René Schernikau, Verbandsgemeindebürgermeister von Arneburg-Goldbeck, am Dienstag in der Sitzung des Schul- und Sozialausschusses. Denn in Bezug auf die Praxen in Iden und Werben sei mehr Eile geboten. Medizinalrat Klaus Pick und Dr. Rudolf Anton sind beide um die 75 Jahre alt, praktizieren gerne noch, aber wünschen sich möglichst schnell einen Plan für einen geordneten Rückzug.

Die Kooperationsvereinbarung, die der Schul- und Sozia­lausschuss befürwortet und dem Verbandsgemeinderat für kommenden Montag als Beschluss empfiehlt, ist recht allgemein formuliert: „Die zu treffenden Maßnahmen sind sowohl auf die weitere Tätigkeit gegenwärtig gelassener Ärzte auszurichten als auch auf die Schaffung von Rahmenbedingungen, welche die Gewinnung, Motivation und gezielte Unterstützung von potenziellen Nachfolgern unterstützen und befördern.“ Ganz praktisch könnten Iden und Werben potenzielle Ärzte etwa bei der Suche nach attraktivem Wohnraum unterstützen, Kita- und Hortgebühren übernehmen oder bei einem Arzt, der aus dem Ausland kommt, in dessen Anerkennungszeit den Verdienstausfall kompensieren. „Die Vertragspartner streben an, dass die Verbandsgemeinde Arneburg-Goldbeck bei jungen Ärztinnen und Ärzten als attraktiver Niederlassungs­standort wahrgenommen wird“, heißt es in der Vereinbarung. Schernikau betont dazu, dass es keine pauschalen Lösungen geben werde. Allein schon dadurch, dass Iden eine Gemeinschaftspraxis ist, zudem den Schwerpunkt Alternativmedizin anbietet. Dann sei es ein Unterschied, ob ein Arzt aus Deutschland oder dem Ausland kommt, ob er alleinstehend ist oder fünf Kinder mitbringt.

Sowohl in der Idener als auch in der Werbener Praxis hätten gute Gespräche samt KV und Mitgliedsgemeinden stattgefunden. „Was die Einzelheiten betrifft, haben wir Vertraulichkeit vereinbart“, so Schernikau. Dieser weist auch darauf hin, dass die Gemeinde Goldbeck, die sich wieder einen Arzt zurückwünscht, „nicht raus“ ist, aber erstmal gehe es darum, die Praxen, die da sind, zu bewahren.