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Allee ade? Die Wische verliert ihre Straßenbäume

Von Obstbaumalleen kann an vielen Straßen der Wische keine Rede mehr sein. Etliche Bäume wurden abgeholzt - Neuanpflanzungen sind rar.

Von Karina Hoppe 09.02.2016, 06:00

Wische l Die Lücken wachsen stetig. Gerade sind an der Landesstraße 2 um Werben herum wieder einige Obstbäume gefällt worden. Und die, die noch stehen, haben die größte Zeit ihres Lebens auch hinter sich, hängen zudem häufig derart voller Misteln, dass es für sie kritisch wird. Der Landesstraßenbaubörde, als Baulastträger zuständig für die Bäume an den Landesstraßen, ist das Problem natürlich bekannt. Auch, „dass die Obstbäume zum Landschaftsbild der Wische gehören“, heißt es von Sprecherin Margit Netzband.

Zunächst sei es richtig, dass die Straßenbauverwaltung für Ersatz zu sorgen hat, „dabei gibt es jedoch einige Dinge zu beachten“. Zum Beispiel eine neue Vorschrift, die den Abstand zwischen befestigtem Fahrbahnrand und Straßenbaum regelt. Dieser müsse von nun an mindestens 4,50 Meter betragen. Viele der alten Obstbäume stehen aber gerade mal einen bis zwei Meter von der Straße weg. Ein Nachpflanzen ist deswegen „in vielen Bereichen nur mit Grunderwerb umsetzbar“, so Margit Netzband. Und das wäre teuer, wo die Behörde doch ohnehin dazu angehalten sei, „so wirtschaftlich wie möglich mit den Steuer­geldern umzugehen“. Für die Baumpflege einschließlich Heckenschnitt, Totholzentfernung, Lichtraumschnitt, Fällungen, Stubbenfräsen würden in der Altmark jährlich mehr als eine Million Euro ausgegeben. „Diese Kosten entstehen am bestehenden Grün. Jeder weitere Baum hat weitere Pflegekosten und Personalaufwand zur Folge“, so die Sprecherin.

Etliche Landesstraßen sind überdies sehr schmal, weswegen mittelfristig Verbreiterungen geplant seien, „bei denen der Straßenbaum hinderlich wäre“. Davon ab, sieht die Behörde etwa in Apfel- oder Birnenbäumen nicht immer die beste Wahl. „Wir prüfen zunächst, ob das Fallobst nicht zu gefährlich für die Verkehrsteilnehmer und den Straßenzustand (Rutschgefahr) ist und ob das Wild nicht zu stark vom Obst angezogen wird.“

Die immer lichter werdenden Alleen sind unter anderem im Stadtrat Werben schon zum Thema geworden. Vor allem Stadtratsmitglied Tina Reppenhagen beklagte zuletzt, dass schon so lange keine Bäume mehr nachgepflanzt werden und man das doch nicht so hinnehmen könne. Aktuell wird den Werbenern die Baumproblematik zwischen Werben und Räbel gewahr – an der Landesstraße 2. Die Landesstraßenbaubehörde plant die Sanierung und der Baumbestand ist höchst variabel.

„Wann letztendlich für Ersatz gesorgt wird, kann im Moment zeitlich nicht festgemacht werden“, sagt Margit Netzband. Im Zuge von so genannten Baumschauen würden die straßenbegleitenden Bäume auf jeden Fall regelmäßig begutachtet.