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Alte Poliklinik Raus aus dem Dornröschenschlaf

Die alte Osterburger Poliklinik wurde versteigert und soll umgebaut werden. Rund 500.000 Euro wollen die neuen Besitzer investieren.

Von Jörg Gerber 15.06.2018, 23:01

Osterburg l Zu DDR-Zeiten gingen die Osterburger dort zum Arzt, die gut funktionierende Einrichtung „Poliklink“ fand mit der Wende aber ihr Ende. Anschließend wurde das Objekt bis 1994 von der Stadt als Verwaltungsgebäude genutzt, dann stand es leer. In den Jahren darauf wechselten die Besitzer. Während diese für die frühere Poliklinik keine neue Perspektive fanden, zog das ungenutzte Grundstück ungebetene Gäste an. Das Gebäude wurde immer wieder eine Stätte für Vandalismus und Zerstörung.

Ricardo Henkelmann aus Stendal, der in Osterburg bereits verschiedene Vorhaben verwirklichte, interessierte sich bereits vor Jahren für die Poliklinik. Damals war ihm der Preis noch zu hoch, bei der Versteigerung am Freitag, 8. Juni, war der Stendaler aber dabei. Vier Bieter bekundeten Interesse, für 17 500 Euro erhielten Ricardo Henkelmann von der AVV Stendal GmbH und Christoph Hasse von Van Stadelberg Immobilien, ebenfalls aus Stendal, schließlich den Zuschlag.

Die neuen Besitzer haben schon ganz konkrete Pläne. Sie wollen rund 500.000 Euro in die Hand nehmen, um in der ehemaligen Poliklinik altersgerechte Wohnungen für Einzelpersonen und Paare einzurichten. Nach ersten Absprachen scheinen insgesamt 15 Wohnungen möglich. Die Investoren haben bereits zu Betreuungsanbietern Kontakt aufgenommen, bei Bedarf könnten die künftigen Bewohner dann auch unter verschiedenen Betreuungsvarianten auswählen. Der Ausbau der Poliklinik solle in jedem Fall behindertengerecht erfolgen. Dabei denken Henkelmann und Hasse auch an einen Fahrstuhl, von dem aus alle Ebenen mühelos erreicht werden können. Rundherum soll ein gemütliches Areal entstehen, so dass die Leute auch im Freien sitzen können. Eine Grillecke und ein freier Küchenbereich sind ebenso angedacht. Nicht zuletzt ist für das Gebäude eine kleine Dachterrasse im Gespräch.

Läuft alles nach Plan, dann sollen die Arbeiten noch in diesem Jahr beginnen. Zum Herbst, spätestens zum Winter, so Christoph Hasse, sollte es losgehen. Ein Jahr später könnten dann die ersten Bewohner einziehen.