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Altneubaugebiet Ein Quartier wird umgekrempelt

Das Land hat Osterburger Planspiele für das Altneubaugebiet ausgezeichnet. 2018 will die Kommune mit dem Umbau des Quartiers beginnen.

Von Nico Maß 28.01.2016, 19:00

Osterburg l Anfang Dezember übergab Bau- und Verkehrsminister Thomas Webel (CDU) in Magdeburg eine Urkunde sowie ein Preisgeld in Höhe von 30000 Euro an Bürgermeister Nico Schulz. Osterburg hatte sich mit einem eigenen Beitrag an dem Landeswettbewerb „Auf dem Weg zur barrierefreien Kommune“ beteiligt. Das von Stadtplaner Henri Gnauert entworfene Konzept zur Weiterentwicklung des immer noch knapp 1000 Einwohner und fast 700 Wohnungen zählenden Altneubaugebietes stieß in der Jury auf Zustimmung. Und bestärkte Nico Schulz in seiner Ansicht, „dass es Sinn macht, sich an solchen Wettbewerben zu beteiligen.“ Denn neben dem Preisgeld heimste Osterburg auch eine Zusicherung über eine bevorzugte Förderung in Höhe von 150 000 Euro ein, um Gedankenspiele aus dem Konzept umzusetzen.

Tatsächlich will die Kommune das Geld nutzen, um das über Jahre hinweg lediglich beiläufig beachtete Wohngebiet aus seinem „Dornröschenschlaf“ zu wecken. Mehr noch, die Einheitsgemeinde flirtet mit einer erheblich aufwändigeren Investition, als es die 150 000 Euro Förderung sowie die 30000 Euro vermuten lassen. „Wir haben für die Jahre 2018 bis 2020 Mittel in Höhe von 477 000 Euro beantragt“, sagt Nico Schulz. „Dabei handelt es sich aber nur um den Fördermittelantrag. Dazu kommt noch der Eigenanteil, den wir als Kommune aufbringen müssen“, fügt der Bürgermeister hinzu. Weitere Mittel fließen zudem über die sogenannten Anliegerbeiträge, für die in diesem Quartier hauptsächlich die Wohnungsgesellschaft sowie die Wohnungsgenossenschaft verantwortlich zeichnen dürften.

Daraus speist sich der finanzielle Spielraum, um voraussichtlich ab 2018 loszulegen. In dem von Henri Gnauert vorgeschlagenen Maßnahmepaket zur Aufwertung des Quartiers findet sich unter anderem die Einrichtung einer sogenannten „grünen Mitte“ für Aufenthalt, Sport und Spiel am Otto-Nuschke-Weg. Zusätzliche Baumanpflanzungen könnten in diesem Bereich sogar eine Art Stadtwald entstehen lassen. Außerdem zeigt das Konzept barrierefreie Wege, altersgerechte Sitzmöglichkeiten oder die sinnvolle Anordnung von Pkw-Stellplätzen auf. Die Entschleunigung des Verkehrs durch eine Tempo 30-Zone, eine reduzierte Fahrbahnbreite sowie eine mit LED-Technik ausgerüstete Straßenbeleuchtung ergänzen die „Wunschliste“ für das Altneubaugebiet. Geschätzt könnte das Gesamtpaket etwa drei Millionen Euro kosten. Nico Schulz geht von einem Zeitraum von drei bis vier Jahren aus, um das Quartier aufzuwerten. Ob Osterburg aber schlussendlich tatsächlich sogar in der Größenordnung von drei Millionen Euro investiert, darauf wollte sich der Bürgermeister nicht festlegen.

Das vom Land ausgezeichnete Konzept sei auch nicht als fix und fertig ausformulierte Planung zu verstehen. „Es beinhaltet Lösungsansätze zur Schaffung der Barrierefreiheit im Altneubaugebiet, eine konkrete Planung gibt es aber noch nicht.“

Die Diskussionen darüber stehen für 2016 auf der Agenda der Einheitsgemeinde, Nico Schulz erwartet sie zum Ende des Jahres. Der Bürgermeister sicherte in diesem Zusammenhang zu, die Wohnungsgesellschaft sowie die Wohnungsgenossenschaft mit ins Boot zu holen, wenn es um das neue Erscheinungsbild des Quartiers geht. „Wir haben beide Wohnungsverwalter schon in die Überlegungen für das Konzept zur barrierefreien Gestaltung des Altneubaugebietes einbezogen. Das sollte auch bei der konkreten Planung der Fall sein “, kündigte der Bürgermeister an.