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Analyse fehlt noch Brandschutz hat seinen Preis

Der Brandschutz ist eine kommunale Pflichtaufgabe, die sich auch im Haushalt der Verbandsgemeinde Seehausen wiederfindet.

Von Ralf Franke 18.01.2018, 14:52

Seehausen l Dem Thema Brandschutz sind im aktuellen Haushalt der Verbandsgemeinde Seehausen wieder einige Seiten gewidmet. Und das aus wichtigen Gründen.

Das liegt zum einen daran, dass die Feuerwehren ein großer Kostenfaktor sind, obwohl sich die Blauröcke durchweg ehrenamtlich engagieren, obwohl die Technik vor allem in den Dörfern nicht immer auf dem neuesten Stand ist und obwohl die Stützpunkte oft von Baumängeln gekennzeichnet sind. Zum anderen liegt das daran, dass die Strukturen des Brandschutzes an Elbe, Aland und Zehrengraben so vielgliedrig, genau genommen kleinteilig sind. Was sich am Ende auch wieder auf die Finanzen auswirkt.

Laut laufendem Haushalt werden in diesem Jahr Aufwendungen in Höhe von 503.700 Euro (zum Beispiel für Ersatzbeschaffungen bei der Ausrüstung, den Unterhalt der Gerätehäuser und Aufwandsentschädigungen) voraussichtlich nur 71.200 Euro an Einnahmen (Rückflüsse aus der Feuerschutzsteuer, Födermittel oder in Rechnung gestellte Einsätze) gegenüberstehen. Das Brandschutz nicht kostendeckend betrieben werden kann, ist klar. Klar ist aber auch, dass es die dünnbesiedelte Region den Verantwortlichen nicht eben leichter macht, Technik und Personal zu konzentrieren. Wie soll das auch gehen, bei einem Verbandsgemeindegebiet von über 430 Quadratkilometern mit mehr als 50 Orten von der Hansestadt mit 3575 Einwohner bis zum Fünf-Seelen-Ort Scharpenlohe.

Derzeit 34 Feuerwehren und Löschgruppen stehen im Ernstfall Gewehr bei Fuß. Zukunftsträchtig sind diese Strukturen offenbar nicht, heißt es auch im Haushaltsplan mit Blick auf die externe Risikoanalyse, auf die die Kommune schon viel zu lange wartet und deren Fertigstellung für die erste Hälfte dieses Jahres in Aussicht steht.

Wo die Reise hingehen kann, zeigt sich am Beispiel der Wehren Jeggel und Lindenberg, die auch aus personellen Gründen ganz freiwillig fusionieren, womit die Verbandsgemeinde einen Stützpunkt und ein Einsatzfahrzeug einspart. Wobei festgestellt werden muss, dass beide Wehren nicht auf großem Fuß gelebt haben. Bei anderen Orten wäre das Potenzial sicher größer.