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Anglerheim Wirt es kann für die Zukunft planen

Ein versöhnlicher Saisonabschluss wurde Ingo Lobenstein am Anglerheim Neukirchen beschert.

Von Ralf Franke 23.10.2018, 14:43

Neukirchen l Seit fünf Jahren versucht der Schönberger Ingo Lobenstein am Elberadweg bei Neukirchen eine Ausflugsgastronomie zu etablieren. Denn das einschlägige Angebot auf dieser Seite der Elbe lässt bekanntlich zu wünschen übrig, obwohl die Gegend westlich des Stromes keinen Deut weniger attraktiv ist als die Prignitz.

Seit drei Jahren ist er Pächter des Anglerheimes, das auch durch seine Nachwuchslehrgänge weit über die Grenzen des Landkreises Stendal hinaus bekannt ist. Die letzten beiden Jahre wurde der Nebenerwerbsgastwirt durch das Votum der Behörden ausgebremst, weil die Trinkwasserversorung zu wünschen übrig ließ (wir berichteten).

Das ist Geschichte. Der lange Atem des Schönbergers zahlte sich aus. 2019 will er in Sichtweite zur Elbe durchstarten. Dank einer Spendenaktion, in die ein Aufruf in der Volksstimme im vergangenen Jahr Schwung gebracht hatte, konnte der Angelverein Neukirchen eine Hauswasserversorgungsanlage anschaffen. Aber erst vor wenigen Tagen sorgte ein Aktivkohlefilter für die amtlich geforderte Wasserqualität und endgültig für grünes Licht aus dem Landratsamt.

Um den Saisonabschluss am Sonnabend zu feiern, hätte es der Zusage zumindest dieses Mal nicht einmal bedurft, weil Lobenstein die Ausnahmegenehmigung für fünf Öffnungstage pro Jahr mit mobiler Wasserversorgung hatte und noch ein Tag zur Verfügung stand.

Von der Resonanz am Sonnabend war der Wirt im Nebenerwerb begeistert. An die 300 Gäste statteten der lauschigen Ecke an der Elbe einen Besuch ab. In Familie oder in großen Gruppen. Als zum Mittag Schwein und Pute am Spieß gar, Bratwürste und Buletten frisch gegrillt und auch die Versorgung mit Erfrischungen gesichert waren, schauten schon zwei Kremserbesatzungen vorbei. Später machten noch die Fördervereine Lichterfelde und Neukirchen einen Abstecher. Ebenso einige der Sponsoren, die die Investition in Höhe von über 8000 Euro erst möglich gemacht hatten. „Es war der Oberkracher“, so Lobenstein, dem seine Frau und zwei Helfer zur Seite standen.

Apropos Investitionen. Dank der Planungssicherheit kann Ingo Lobenstein jetzt unter anderem ernsthaft über die Modernisierung der sanitären Anlagen nachdenken.

Ansonsten freut sich der Handwerker auf das nächste Jahr und die Saisoneröffnung am 1. Mai. Mit dem Unterschied zu diesem Jahr, dass er sein Lokal drei Tage später am Sonnabend (ab 10 Uhr) und Sonntag (ab 14 Uhr) auch wieder öffnen darf. So wie an den folgenden Wochenenden. Und wenn die Ausflugsgaststätte läuft, hofft er auch, dass der Bungalow von Touristen wieder etwas besser angenommen wird.