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Antrittsbesuch Kooperation zu Land und zu Wasser

Gut sechs Wochen nach dem Einzug von Rüdiger Kloth ins Seehäuser Rathaus schaute sein Osterburger Amtsbruder Nico Schulz bei ihm vorbei.

Von Ralf Franke 16.06.2016, 01:01

Seehausen l Große Floskeln mussten der Einheits- und der Verbandsgemeindebürgermeister bei einer Tasse Kaffee im Rahmen des Antrittsbesuches nicht austauschen. Beide sind per Du und kennen sich seit 2002, als Nico Schulz für den Landtag von Sachsen-Anhalt kandidierte und Rüdiger Kloth noch ehrenamtliches Oberhaupt der Ex-Gemeinde Aulosen war. Beide sind gestandene Christdemokraten, was im großpolitischen Alltag kein Nachteil sein muss.

Für Kloth war das Treffen auch der Startschuss für die interkommunale Zusammenarbeit, für die er im Wahlkampf gern geworben hatte, weil man sich auf das Verbindende und nicht auf das Trennende konzentrieren sollte.

Bei der Bestandsaufnahme sprachen die beiden Bürgermeister unter anderem über die Flessauer Schulvereinbarung, die Kloths Vorgänger Robert Reck noch mit Schulz ausgehandelt hatte und die Osterburg zwischenzeitlich so viel Planungssicherheit verschafft hat, dass die Stadt die Schule und die Turnhalle mit Hilfe von Fördermitteln für rund 2,6 Millionen Euro sanieren kann. Auch im Kita-Bereich sind grenzübergreifende Kompromisse Tagesgeschäft.

Abgesehen davon, dass sich Osterburg und Seehausen künftig mehr in Sachen Fördermöglichkeiten auszutauschen gedenken, wollen beide auch bei der touristischen Erschließung der Region enger zusammenrücken. Zum Beispiel beim Bau von Radwegen, aber auch beim kreieren neuer Routen. So sind Schulz und Kloth unter anderem der Meinung, dass der Milde-Biese-Radweg den Aland mit einbeziehen sollte.

Entwicklungspotenzial sehen sie zudem beim Wasserwandern. Es gebe zwar durchaus einige gute Aktivitäten an Biese und Aland, die vom einfachen Bootsausleihen bis zur geführten Wasserwanderung durch die Natur reichen, aber nicht zuletzt die Nachfrage durch Wassertouristen, die mit dem eigenen Boot unterwegs sind, sei ausbaufähig.

Die Einheitsgemeinde Osterburg hat über das Leaderprogramm ein Projekt angemeldet, das Freizeitpaddlern das Leben am und auf dem Fluss erleichtern soll. Wobei es nicht um die großen Investitionen, sondern vielmehr um kleine Bausteine am Rande, wie Anlegestellen oder befestigte Uferwege zum Überwinden von Staustufen, geht.

Die Pläne, die noch als antragsfähiges Projekt für 2017 erarbeitet werden müssen, sollen nun von der Biese auf den Aland ausgedehnt werden. Zum einen, so Kloth, interessieren Touristen kommunale Grenzen nicht im Geringsten. Außerdem habe das Vorhaben mit einem Blick über den Tellerrand – in den Fall praktisch bis zur Elbe – bessere Chancen bezuschusst zu werden.