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Arbeitseinsatz Nebenstrecken sind Teil der Bahnvielfalt

Am Sonnabend ist wieder ehrenamtliches Engagement beim Freischneiden der Nebenstreckengleise bei Groß Garz gefragt.

Von Ralf Franke 15.02.2017, 18:00

Groß Garz l Die erste Freischneideaktion, zu der der Deutsche Bahnkundenverband (DBV) in Zusammenarbeit mit der Deutschen Regional-Eisenbahn (DRE) zum vergangenen Sonnabend auf die Nebenstrecke Salzwedel - Geestgottberg eingeladen hatte (wir berichteten), werten die Organisatoren als vollen Erfolg. Rund 30 Personen waren dem Aufruf am Ende den Tag über gefolgt, wofür sich die Förderer der noch stillgelegten Trasse bedanken.

Weil die Resonanz so gut war und weil Sträucher und Bäume mit Rücksicht auf brütende Vögel nur bis Ende Februar beschnitten werden dürfen, soll am kommenden Sonnabend gleich eine zweite Aktion folgen. Auch dieses Mal gilt: Für Werkzeug (Astscheren, Motorsägen, Freischneider) und Arbeitsschutz muss jeder Teilnehmer selber sorgen.

Treffpunkt ist erneut um 10 Uhr am Bahnübergang Groß Garz. Helfer können aber bis zum Nachmittag gern dazustoßen, lässt Michael Schrader vom Bahnkundenverband wissen, der auch beim ersten Mal den sprichwörtlichen Hut aufhatte. Ein Grill und Bratwürste werden dieses Mal fehlen. Dafür gibt es die Zusage von der örtlichen Gaststätte Schulz, für einen deftigen Erbseneintopf mit Bockwurst zu sorgen. Vorausgesetzt, es melden sich genügend Interessenten bei Roger Behn, Kassenwart beim DBV Regional­verband Altmark Wendland, Tel./Fax: 03902/93 94 51, E-Mail: Lokalus@t-online.de, an. Außerdem versprechen die Organisatoren wieder für zwei Fahrrad-Draisinen zu sorgen, mit dem ein Teil der Bahnstrecke erkundet werden kann.

Wann das rund 43 Kilometer lange Teilstücke endgültig aus dem Dornröschenschlaf geholt wird, steht noch nicht fest. Die Aufsichstsbehörde drängt jedenfalls auf dieses Jahr. Die Alandbrücke dürfte die größte und teuerste Hürde darstellen. Weshalb die DRE als Pächter der Bahnlinie schon bei der Verbandsgemeinde um Unterstützung gebeten hat, weil die Flussquerung auch über eine Spur für Fußgänger und Radfahrer verfügt, die ebenfalls instand gehalten werden müsste. Dass die Kommune finanziellen Zwängen gehorchen muss, ist DRE-Geschäftsführer Gerhard Curth klar. Aber er hofft ebenso wie Aland-Bürgermeister Hans-Joachim Hildebrandt, der die Helfer der ersten Aktion begrüßte, dass sich vielleicht noch ein passender Födertopf findet. Um sich in der Beziehung nichts zu verbauen, schieben die Verantwortlichen die Brückenarbeiten derzeit noch nach hinten.

Auch im günstigsten Fall wird es schwer werden, die Trasse in Größenordnungen mit Gütertransporten und Personenverkehr wiederzubeleben. Nicht umsonst hat sich die Deutsche Bundesbahn von der Nebenstrecke getrennt. DRE und DBV haben allerdings auch nicht so hohe Gewinnansprüche wie die große Konkurrenz. Außerdem setzen sie auf bürgerliches Engagement. Und das nicht nur bei der Wiederbelebung der Strecke, sondern später auch bei deren Pflege oder bei Ausflugs- und Sonderfahrten. Wer mehr über diese Aktionen und Visionen wissen will, kann sich auf der Internetseite www.drehtechnik.at informieren, wo eine Rubrik allein der „Bahnvielfalt Altmark“ gewidmet ist.