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Bauamt Frau Herbst verlässt die Verbandsgemeinde

Sechseinhalb Jahre war Michaela Herbst im Bauamt von Arneburg-Goldbeck tätig und so auch Gast von zig Ratssitzungen. Nun geht sie weg.

Von Karina Hoppe 27.09.2018, 23:01

Goldbeck l Sie haben Bata Illics „Micaeeeeelaaa“ gesungen. Am Dienstag am großen Tisch von Michaela Herbst. Die Goldbeckerin hatte bei sich zu Hause zu einem Ausstand eingeladen und die Kollegen aus der Verwaltung von Arneburg-Goldbeck kamen. „Auch einige der Bürgermeister, ich hab mich so gefreut. Dann kann ich ja nicht ganz so doof gewesen sein.“ Natürlich nicht!

Sechseinhalb Jahre war Michaela Herbst im Bauamt der Verbandsgemeinde Arneburg-Goldbeck beschäftigt, ab Montag fährt sie statt täglich nach Arneburg täglich ein kleines Stück weiter. Die 48-Jährige hat im Baubüro Stendal des Bau- und Liegenschaftsmanagements Land Sachsen-Anhalt (BLSA) eine Stelle als „Sachbearbeiterin Bauleitung“ angenommen. Im Bereich Hochbau. Statt um die Liegenschaften von Goldbeck, Arneburg oder Hassel kümmert sich Michaela Herbst künftig um jene von Bund und Land, „um Bundeswehrgebäude zum Beispiel, Gebäude des THW oder des Zollamts“.

Die Bauingenieurin werde im Baubüro Stendal „wieder mehr fachbezogen“ arbeiten. Im Gegensatz zur Arbeit im Bauamt von Arneburg-Goldbeck, „wo meine Aufgaben sehr breit aufgestellt waren“. Von einem Mammutprojekt wie der Sanierung der Zuckerhalle über die Begleitung des Architektenwettbewerbs zur neuen Kita in Krusemark bis zum Buswartehäuschen, einem „Loch im Gehweg“ oder der Betreuung der Fähren. Letztere lagen Michaela Herbst besonders am Herzen, „ich bin ein technischer Mensch, die Fähren faszinieren mich“.

Ein technischer Mensch, der seit 1994 intensiv („informell“) malt, also sehr vielseitig ist. Michaela Herbst hat den Mut zu Neuanfängen, was allein an ihrer beruflichen Laufbahn ablesbar ist. So arbeitete sie nach dem Studium in Wismar schon in einem Planungsbüro, in der Bücherecke Osterburg, in Rüsselsheim in der Entwicklungsabteilung von Opel, in der Berufsberatung des Arbeitsamtes und zwischendrin gar als angehende Erzieherin. Das Ansinnen in Bezug auf letztere Station war, „beruflich etwas mit meiner Malerei zu machen, dafür brauchte ich das Pädagogische“. Aber alles kam anders. Und Michela Herbst bereut nichts, „es hat mich alles weitergebracht“. Wechsel machen immer mutiger. So bewarb sich Michaela Herbst auf eine Stelle in der Kämmerei von Arneburg-Goldbeck, „obwohl ich gar nicht genau wusste, was die Kämmerei macht“. An das illustre Vorstellungsgespräch damals mit Eike Trumpf erinnert sie sich mit mindestens einem Lächeln. Am Ende hat‘s mit etwas Glück tatsächlich geklappt. Im Bauamt wurde ein Stuhl frei und Michela Herbst durfte Platz nehmen.

Bammel vor Montag? „Etwas schon. Aber ich sag mir immer, ich hatte schon so viele erste Tage.“ Im Alter von 48 Jahren habe sich die zweifache Mutter schier überlegt, ob sie nicht nochmal eine Veränderung möchte. Ja, sie möchte. „Und wenn, dann muss ich‘s jetzt machen.“

Ihren neuen Schreibtisch in Stendal kennt Michaela Herbst bereits, das Gespräch mit der Chefin war sehr nett, die Goldbeckerin fühlte sich in der Scharnhorststraße willkommen. „Ich werde natürlich meine alten Kollegen trotzdem sehr vermissen.“ Aber sie sei ja nicht aus der Welt. Wie heißt es so schön? „Man sieht sich.“