1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Osterburg
  6. >
  7. "Froschkönig“ erobert die Schul-Aula

Aufführung "Froschkönig“ erobert die Schul-Aula

„Der Froschkönig“ eroberte die Aula der Seehäuser Gemeinschaftsschule: Das Märchen führte die Theatergruppe "Hahn im Korb“ auf.

Von Ingo Gutsche 02.03.2020, 00:01

Seehausen l 2004 und damit vor 16 Jahren fiel für die Seehäuser Theatergruppe „Hahn im Korb“ der Vorhang für die erste Inszenierung. Mittlerweile waren es „um die 20 Stücke“, die die Darsteller zur Freude ihres Publikums auf die Bühne brachten. In der deutlichen Mehrheit studierten die Akteure Märchen ein. So auch in den vergangenen Wochen: Viele, viele Stunden probte die Gruppe den Froschkönig ein. Dieser zog am Sonnabend Kinder und Erwachsene in seinen Bann.

„Wir waren total überrascht“, sprach Kathleen Zimmermann die große Nachfrage nach den Karten für die beiden geplanten Vorstellungen an. Recht schnell waren die Tickets ausverkauft. So freuten sich deren Besitzer auf eine schöne Märchenstunde und eine tolle Bühnendeko in der Aula der Seehäuser Gemeinschaftsschule, die am Sonnabend zum Veranstaltungsort wurde. 150 Besucher um 14 Uhr, und die selbe Menge um 16.30 Uhr. „Da ist man natürlich etwas aufgeregt“, gab Kathleen Zimmermann zu. Das sei jedoch normal. Zusätzlich sorgte die Theatergruppe, die das Stück ihrem verstorbenen ehemaligen Mitstreiter Frank Häusler widmete, für kleine Hocker für die jüngsten Besucher vor den Stühlen - sie saßen somit in der ersten Reihe. Klasse!

Und der Nachwuchs konnte das Stück vom Froschkönig bestens verfolgen. Die Kinder mussten mit anschauen, wie Prinzessin Mirabella, die im Gegensatz zu ihren Schwestern Annabella und Isabella sehr gern im Freien spielte und nicht wie beide ständig in den Spiegel schaute („Wir sind die Schönsten im Land“), ihre von der Patentante geschenkte goldene Kugel verlor, die in den Brunnen fiel. Zuvor entdeckte der Küchenjunge aus dem Schloss den Brunnen. „Nun will der Koch, dass ich Frösche fange. Frösche! Mal ehrlich - würdet ihr Frösche essen?“, fragte der Küchenjunge in Richtung der Kinder, die lautstark verneinten. Der Junge erschrak fast ein wenig, als er dann den großen Frosch sah. Aber beide kamen miteinander ins Gespräch. Und der einstige Königssohn erzählte ihm seine Geschichte, das er von einer Hexe verwandelt wurde und erst erlöst wird, wenn ein Mädchen mit ihm isst, trinkt und das Bett teilt. „Aber ich habe noch kein solches Mädchen gefunden.“

Wie erwähnt fiel die Kugel von Mirabella in den Brunnen. Der Frosch bekam mit, wie die Prinzessin weinte. „Meine goldene Kugel ist in den Brunnen gefallen. Und ich krieg‘ sie nicht heraus“, sagte sie, der zunächst nicht einfiel, den Frosch um Hilfe zu bitten. Alte Hosen, leere Dosen und etliches mehr fischte er aus dem Brunnen. Und die Kugel? „Gefunden habe ich sie, behalten will ich sie“, quakte er. Sie versprach ihm sogar, alles zu geben, was er will - wenn er ihr nur die Kugel gibt. Und so wünschte er sich, bei ihr zu leben, worauf die Prinzessin nach reiflicher Überlegung einging. Als der Frosch ihr den goldenen Ball gab, rannte sie jedoch weg... Aber bekanntlich haben die meisten Märchen ein schönes Ende!

Riesiger Applaus war den Darstellern und den Akteuren „hinter der Bühne“ sicher. Dieses Mal war es eine reine Frauenrunde - neun an der Zahl -, die die Rollen übernahmen. Die Hauptrolle als Prinzessin Mirabella verkörperte Susanne Netal, die erst recht kurzfristig eingesprungen war, da die Verantwortlichen einen Wechsel vornehmen mussten. Seit Oktober probte die Theatergruppe „Hahn im Korb“ fleißig und regelmäßig einmal in der Woche am „Froschkönig“, das im Gegensatz zu den vorherigen Stücken eine Besonderheit aufwies: Es wurde gesungen. Für die Schauspieler war es somit eine doppelte Herausforderung, die sie meisterten. Während Mitglieder der Theatergruppe und deren Familienangehörige während der Pausen für die nötige Stärkung der Besucher sorgten, gönnte sich das Ensemble nach beiden ausverkauften Vorstellungen einen gemeinsamen Abend: Dieser klang im griechischen Restaurant aus. Und sicherlich stießen die Akteure mit einem Gläschen Wein auf zwei erfolgreiche Auftritte an.