Ausbaupläne Kreisel oder Kreuzung?

Wie sich der Knotenpunkt Seehäuser Straße/Krumker Straße in Osterburg zukünftig darstellen soll, daran scheiden sich die Geister.

Von Nico Maß 24.01.2018, 00:01

Osterburg l Weil die Neugestaltung der Bahnhofstraße teurer ausfallen dürfte als eine mehrere Jahre alte Kostenschätzung suggeriert, legte die Kommune dieses Vorhaben vorerst auf Eis. Und lenkt das dafür vorgesehene Budget von rund 500.000 Euro in den städtischen Norden um. Dort soll das Geld in die Kreuzung Seehäuser Straße/Krumker Straße investiert werden, um das Areal aufzuwerten und für die zukünftigen Verkehrsflüsse fit zu machen, erläuterten Bürgermeister Nico Schulz und Bauamtsleiter Matthias Köberle am Montagabend auf einer gemeinsamen Beratung des Bauausschusses sowie des Osterburger Ortschaftsrates.

Nicht zuletzt haben die avisierten Arbeiten auf der Kreuzung auch Auswirkungen auf das angrenzende frühere Kinogrundstück. Denn ist klar, welcher Platz für Kreisel oder Kreuzung sowie die etwas nördlich liegende Einmündung der Seilergasse in die Seehäuser Straße benötigt wird, kann die verbliebene „Kino“-Fläche in drei oder vier Wohngrundstücke aufgeteilt und Hausbauern zum Kauf angeboten werden.

Dass der Knotenpunkt jetzt auf die Tagesordnung rückt, stellte am Montag kein Politiker in Frage. Aber am zukünftigen Aussehen scheiden sich die Geister. Planer Guido Manecke stellte vier Varianten vor, die in zwei Fällen die Gestaltung zweier verschieden großer Kreisel und in zwei weiteren Alternativen mögliche Kreuzungen zum Inhalt hatten. Letztere kommen nach einer ersten Kostenschätzung mit rund 500.000 Euro günstiger als die Kreisel (550.000 bzw. 600.000 Euro), zudem lässt der bisher veranschlagte finanzielle Spielraum eigentlich auch nur eine Kreuzung zu. Und: Bei einer Kreuzungserneuerung könnte sich der Eigenanteil der Kommune weiter verringern, da die angrenzenden Grundstückseigentümer über die Ausbaubeitragssatzung an den Kosten der gesamten Maßnahme beteiligt würden. Das sei bei einem Kreisverkehr so nicht möglich, weil der Baukörper Kreisel nach Köberles Angaben nicht umlagefähig wäre. Bürgermeister Nico Schulz bekundete nicht nur aus Kostengründen Sympathien für eine Kreuzung. Diese würde dem Abzweig auf die Krumker Straße wie bisher Vorfahrt einräumen, aber gleichzeitig den nachrangigen Charakter des Weinberg-Abschnittes der Seehäuser Straße stärker betonen. Und ganz sicher auch einen zunehmenden Verkehr händeln, wie er für diesen Bereich prognostiziert ist, zeigte sich Schulz überzeugt. Osterburgs Ortsbürgermeister Klaus-Peter Gose wiederum betonte die Vorzüge eines Kreisverkehrs, der das Areal aufwerten würde, den Straßenverkehr faktisch garantiert in Fluss hält und auch die verkehrssicherste Alternative darstelle. Thorsten Schulz und Rainer Moser äußerten sich ebenfalls pro Kreisverkehr, Wolfgang Tramp sah bei beiden Varianten Vor- und Nachteile. Bauausschusschef Matthias Lenz schlug schließlich vor, noch einmal in Ruhe über sämtliche Varianten nachzudenken. Ausschuss und Ortschaftsrat folgten diesem Vorschlag und vertagten die eigentlich angedachte Empfehlung.

Für ein anderes Detail tat sich aber schon ein Konsens auf. Denn die Überlegung des Planers, auf der Seehäuser Straße (zwischen Lies-Haus und Kreisel, im Bereich der Villa) Parkmöglichkeiten einzurichten sowie eventuell einen Überweg zu schaffen, stieß bei vielen Baupolitikern und Ortschaftsräten auf Zustimmung.