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Ausstellung Das Kreismuseum zeigt Schülerkunst

Im Kreismuseum zieht eine neue Ausstellung die Blicke auf sich. Karl-Marx- und Anne-Frank-Schule zeigen Arbeiten aus dem Kunstunterricht.

Von Jana Henning 23.05.2016, 23:01

Osterburg l Jan hielt es einfach nicht mehr aus, beziehungsweise sah gar keinen Sinn in einem längeren Ausharren vor der bereits geöffneten, imposanten Holztür an der Breiten Straße und schlich sich als Erster ins Osterburger Kreisheimatmuseum. Zielstrebig, jedoch vorsichtig leise zog es den 14-Jährigen in den Sonderausstellungsraum, wo Frank Hoche die „exakt 165 Ergebnisse aus zwei Jahren Kunst- und Werkunterricht“ der Förderschule Anne Frank und Sekundarschule in Szene gesetzt hat. „Die Werke kommen hier viel besser zur Geltung“, zeigte sich der Museumsleiter sehr zufrieden mit seiner Standortwahl bei der Eröffnung der bereits achten Gemeinschaftsausstellung „Schoolmix“.

Erst recht, nachdem die traditionelle Vernissage im vergangenen Jahr Terminschwierigkeiten zum Opfer fiel und ausgesetzt werden musste. So sei die Auswahl nun viel größer gewesen, „was es uns keinesfalls leichter gemacht hat“, so Kunstlehrerin Christine Neumann, auf der Suche nach ihrem Schützling Jan. Der aber war so vertieft und voller Stolz vor den farbenfrohen Kalenderblättern stehen geblieben, dass er nichts mehr weiter wahrzunehmen schien. Das Lob von Helmar Jahnke allerdings schon: „Hier hast du sehr viel Fantasie und Ausdauer bewiesen.“ Überhaupt sehe der Förderschulleiter etliche schlummernde Talente ans Tageslicht geholt, stellte er beim Blick in die Runde fest.

Ach, was soll’s – steht es der seit knapp 30 Jahren an der Förderschule tätigen Pädagogin dabei ins Gesicht geschrieben und holte die restlichen jugendlichen Besucher ihrer Bildungseinrichtung dazu. Und die staunten nicht schlecht: über die Werke ihrer Mitschüler aus allen Jahrgangsstufen ab der fünften Klasse und zu Recht beeindruckt auch von eigenen Werken, die so in den Mittelpunkt gerückt natürlich noch mehr imponieren. Allesamt. Egal ob Übermalung, Collage, Bewegungsstudie, fantasievolle Porträtbearbeitung, Bleistift- oder Tuschezeichnung, Töpferhandwerk oder Holzarbeit.

Nicht zu vergessen die fili­granen Kratzbilder. Zähle man die mit, dann käme man auch auf die angekündigten 200 Werke, lenkte Neumann bei der ihrer Eröffnungsrede die Aufmerksamkeit in den hinteren Bereich und entließ die Besucher, unter die sich auch eine 11. Klasse des Markgraf-Albrecht-Gymnasiums gemischt hatte, in den uneingeschränkten Kunstgenuss.

Dorthin, wo Marienne wie angewurzelt vor ihrem eigenen Bild stehen geblieben ist. So, als könne sie es selbst nicht recht glauben. „Das bin ich…“, sagt sie und so könnte der Titel des Selbstporträts auch lauten. Es zeigt die 15-Jährige wie es passender nicht sein könnte; nämlich als Fußballerin. Bei Eintracht Walsleben spielt sie im Mittelfeld und hofft, dass nun viele Schulklassen, aber auch Freunde bis zum 26. Juni – wenn die Ausstellung endet – ins Museum kommen. Das werden in den nächsten Tagen garantiert auch die Mädchen und Jungen der Sekundarschule Karl Marx tun, ließ Kunstlehrer Frank Bögner ausrichten, der wegen der Mottowoche am Eröffnungstag aus guten Grund entschuldigt war. Doch fest stehe: Schülerkunst zeigen? Zusammen – immer wieder!