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Ausstellung Ein Hauch von Westfriesland

Die Räume eines älteren Hofgebäudes in Kossebau haben sich gewandelt. Kunst ist eingezogen.

Von Ingo Gutsche 07.09.2017, 20:00

Kossebau l Miriam von Holte (39)  möchte nun gern erfahren, wie die Räume im Obergeschoss des Hauses auf Besucher wirken. Und lädt zum Sonnabend, 9. September, zur Ausstellungseröffnung Interessenten nach Kossebau ein. Die gebürtige Niederländerin, die auf der Nordseeinsel Texel aufgewachsen ist und die sich seit drei, vier Jahren im Wendland wohl fühlt, ist gespannt. Sie verpasste der Ausstellung den Namen „Nummer 15/16“.

In erster Linie dachte sie bei der „Namensgebung“ an den Ort. Die Künstlerin lässt in einem an der Kastanienallee 15/16 gelegenen Gebäude ihrer Kreativität freien Lauf. Ein Gebäude, das zum Hof des Kossebauers Fritz Siedentopf zählt. „Wir kennen uns vom Gasthof Meuchefitz“, sagt Miriam von Holte. Im Wendland sind sich die beiden schon öfter begegnet, dort, wo die Niederländerin schon mehrere Male ausstellte. Und beim genaueren Überlegen hätte sie festgestellt, dass es ihre insgesamt 15. Ausstellung ist, die sie vorbereitet hat. Insofern passt der Titel der angehenden Exposition doppelt gut.

Miriam von Holte bindet ihre Heimat in das künstlerische Geschehen mit ein. Ein großformatiges Porträt zieht zunächst den Blick des Betrachters auf sich. Ein gut gelaunter Insulaner aus Texel ist das erste Objekt, das quasi als Einstieg der Ausstellung gesehen werden kann. „Ich habe mehrere Menschen der Insel fotografiert“, sagt sie. Auch wenn das Wendland ihr ans Herz gewachsen ist, begibt sie sich einige Male im Jahr auf Tour zur westlichsten der Westfriesischen Inseln. Gleich mehrere dieser Porträts hat sie in den Räumen angeordnet. Die Fotografien hat sie an Türrahmen befestigt, die Eingänge sind indes offen. „So kann jeder auch einen Eindruck vom Zimmer bekommen“, sagt die Künstlerin, die sich und ihre Bildende Kunst in keine Schublade stecken lassen will. Teilweise sind die Zimmer noch mit alten Betten, Schränken und anderen Gegenständen ausgestattet.

Die Fotografie war einst ihr Schwerpunkt. Aber Miriam von Holte entdeckt gern neue Seiten an sich, experimentiert. Einen anderen Raum schmücken mehrere Holzkohle-Zeichnungen. Darin versehene Öffnungen wurden weiter bearbeitet, mit einem Bindfaden, der die Löcher durchzieht. Auf der anderen Seite zieren acht in einem bläulichen Ton gehaltene Bilder die Wand. Sie erklärt: „Das sind Fotos einer Polaroid-Kamera“. Nach deren Entwicklung wurden sie einfach vergrößert. Und was ist auf ihnen zu sehen? „Man darf alles erkennen, was man will.“ Neben einigen Landschaften, unter anderem aus Sydney, wurden auch andere Sachen aus dem Haushalt abgelichtet. Sie wird es Interessenten der Ausstellung, die bis 1. Oktober zu sehen sein wird, gern verraten.

Jeder Raum versprühe eine andere Wirkung. Miriam von Holte fand es wunderbar, den Zimmern ihre eigene Note zu geben, sie umzuwandeln. Als gebürtige Insulanerin darf bei dieser Aussstellung das Maritime nicht fehlen. Bilder von einem Strandabschnitt Texels hat sie auf Leinwand geprangt. Das Meer, davor ein mit einem großen Tuch umspannter Stuhl, der vielleicht vom Wasser erobert werden will...

Die Vernissage beginnt am Sonnabend um 11 Uhr. Bis 18 Uhr sind Gäste willkommen. Auch an den kommenden Tagen können Besucher die „Nummer 15/16“ sozusagen erobern. Miriam von Holte und Gastgeber Fritz Siedentopf freuen sich.