1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Osterburg
  6. >
  7. Feuerwehrspange für "Mutti" Conny

Auszeichnung Feuerwehrspange für "Mutti" Conny

Cornelia Klaus hat die Landes-Feuerwehrspange überreicht bekommen. Auch weil sie für die Behrendorfer Kameraden wie eine Mutti ist.

Von Karina Hoppe 28.03.2018, 15:49

Behrendorf l Innenminister Holger Stahlknecht (CDU) hätte das besondere Schmuckstück samt Ehrenurkunde gern auf seiner Tour durch die Altmark übergeben. Aber die Behrendorfer lehnten ab. „Sie wollten die Übergabe während der Jahresversammlung, da haben alle etwas davon“, so Cornelia Klaus, die gerne zugibt, dass ihr am Sonnabend augenblicklich die Tränen liefen. Als Kreisbrandmeister Ringhard Friedrich plötzlich sagte, dass sich bitte alle einmal erheben mögen und ihr Name fiel. „Das war eine totale Überraschung.“

Benjamin Melms sagt als stellvertretender Ortswehrleiter gerne, weswegen „Mutti“ die Spange bekommt, welche „beispielgebende Leistungen sie im Feuerwehrdienst“ auf ihr Konto gehen, wie es auf der Ehrenurkunde heißt: Danach gründete die heute 57-Jährige 1988 die Frauengruppe der Behrendorfer Feuerwehr mit. Sie habe in Folge dessen nicht nur dazu beigetragen, dass die Feuerwehr Behrendorf mit aktuell zwölf von 44 aktiven Kameraden einen großen Frauenanteil aufweist, sondern auch daran, dass vergleichsweise viele junge Kameraden am Start sind. „Die Feuerwehr in Behrendorf ist wie eine große Familie.“ Wenn Conny Klaus eine Nachricht schreibt, lautet die Anrede „Hallo, meine Kinder“. Bis heute unterstütze sie die Wehrleitung aktiv, sei immer da, wenn man sie braucht. „Sie hat für uns eine große Vorbildfunktion“, so Melms.

Dieser Zusammenhalt zeigt Wirkung nach außen, formulierte doch auch Kreisbrandmeister Ringhard Friedrich, dass Neugeborene in Behrendorf wohl sofort zum Feuerwehrmann werden – oder eben zur Feuerwehrfrau. So wurden während der Jahresversammlung unter anderem auch von Bürgermeister Bernd Schulze und Karsten Rottstädt als Sachgebietsleiter Ordnungsamt viele Worte des Dankes laut. Auch bezüglich des Wettkampfgeschehens, das die Behrendorfer sowohl mit einer „normalen“ und schnellen Löschangriffgruppe forcieren. Und auch ausrichten, es sei nur das zur Tradition gewordene Jahresabschlusstraining genannt. Natürlich sind die gut ausgebildeten Behrendorfer um ihren Ortswehrleiter Johannes Schäfer mit 44 Aktiven personell bestens aufgestellt. Dazu kommen noch neun Kameraden in der Jugendfeuerwehr und vier in der Alters- und Ehrenabteilung. Und um bei den Zahlen zu bleiben: 2017 rückten die Männer und Frauen zu neun Einsätzen aus, davon waren sechs Brände und drei Einsätze, wo technische Hilfeleistung gefordert war. Zu umgestürzten Bäumen und Ölspuren würden auch die Behrendorfer allerdings gern weniger ausrücken. Hier seien die Straßenmeistereien mehr in der Pflicht, betonten auch Ringhard Friedrich und Bernd Schulze.

In Sachen Technik macht Benjamin Melms einen Vorschlag: In Zukunft steht laut Risikoanalyse die Umsetzung des Tragkraftspritzenfahrzeuges-Wasser von Werben nach Behrendorf auf dem Plan. Ein neues Fahrzeug für Behrendorf verschiebt sich damit auf 2023. „Traumhaft wäre ein schönes LF10, das Wasser und Technik mit sich führt. Vielleicht ein Deal: Wir besorgen und schulen unser Personal und die Verbandsgemeinde beschafft ein ‚neues‘ Fahrzeug. Sind ja noch fünf Jahre Zeit.“