1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Osterburg
  6. >
  7. Autobahnbau wird sichtbar

A14 Autobahnbau wird sichtbar

Auf dem A 14-Abschnitt zwischen Seehausen und Wittenberge wird der Bau nun sichtbar.

Von Karina Hoppe 06.12.2020, 04:00

Geestgottberg/Wittenberge l „Warste schon mal drüben? Man erkennt es nicht wieder!“ So wurde es in letzter Zeit sicher in mehreren Gesprächen laut: Der Bau der Bundesautobahn 14 wird nun auch an der Landesgrenze zwischen Sachsen-Anhalt und Brandenburg sichtbar. Mitte Oktober fand der symbolische erste Spatenstich für den Streckenabschnitt Seehausen-Nord (Vielbaum)bis Wittenberge statt, schon jetzt reibt sich die Augen, wer die Elbbrücke gen Wittenberge überquert. Und die DEGES, die Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH, klärt gegenüber Volksstimme gerne auf, was da gerade passiert.

 Warum zum Beispiel auf Brandenburg-Seite Bäume großflächig auf beiden Seiten der B189 gefällt wurden, wo doch die A14 westseits davon verläuft: Die Fällungen östlich der B189 sind notwendig, weil die jetzige B189 zum Teil auf der Trasse der künftigen A14 liegt. „Die Errichtung des Dammes der A14 im unmittelbaren Bereich der Elbe wird vorgezogen, da die Dammfläche für die Errichtung der Elbebrücke benötigt wird“, teilt DEGES-Sprecher Lutz Günther mit.

Westseits der B189 konnte man dieser Tage dabei zuschauen, wie sich ein riesiger Bohrer in einem engen Raster immer wieder in die Erde drehte. Dort kommt nicht etwa Beton hinein, was der Laie sich vielleicht dachte. Es handelt sich um Bohrungen für die Kampfmittelsuche. „In den Röhren werden Metalldetektoren abgelassen, die Metallteile anzeigen können, also zum Beispiel auch Blindgänger aus Luftabwürfen, die sehr tief liegen können.“ Da die Reichweite der Detektoren begrenzt sei, muss das Raster sehr eng sein. „Bisher wurde nichts gefunden.“

Deutlich sichtbar sind überdies Arbeiten in der Einlage diesseits der Elbe. Dort wurde laut Günther ein etwa vier Meter breiter „Oberbodenabtrag“ vorgenommen, um zum Beispiel zu erkennen, ob Verfärbungen auf archäologische Verdachtspunkte hinweisen. Diese Arbeiten sollen vor Weihnachten abgeschlossen sein.

Außerhalb der hiesigen Deichgrenzen sollen laut Günther im Frühjahr „vorgezogene Landschaftsbaumaßnahmen“ stattfinden. Sie sollen für eine „kontinuierliche ökologische Funktion“ sorgen, wenn die eigentlichen Bauarbeiten Lebensraumflächen zerstören. Mit Straßenbauarbeiten auf Sachsen-Anhalt-Seite soll es in der zweiten Jahreshälfte 2022 losgehen, „wenn sämtliche archäologische Untersuchungen abgeschlossen und alle vorgezogenen Landschaftsbau- und Bewirtschaftungsmaßnahmen erfolgreich umgesetzt wurden“, so Günther.

Genannter Bauabschnitt misst knapp elf Kilometer. Er endet in Wittenberge auf Höhe der Tankstelle des WEZ-Geländes. Mit geschätzten Kosten von 305 Millionen Euro ist der Abschnitt einer der teuersten entlang der 155 Kilometer langen neuen A14-Trasse. Die hohe Summe kommt vor allem wegen der etwa 1100 Meter langen neuen Brücke zu Stande, die dicht neben der jetzigen B 189 bis 2025 über die Elbe geschlagen werden soll. Dieser Zeitplan steht, sagt Günther, „sofern die Finanzierung durch den Bund bedarfsgerecht erfolgt“.