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Bauplanung Hoffnungsvolle Signale zum Waldbad

Die Stadträte von Seehausen geben das Waldbad nicht auf und erkunden allem Möglichkeiten für eine Sanierung.

Von Ralf Franke 08.12.2017, 15:42

Seehausen l Als Nebendarsteller erst im Tagesordnungspunkt Anfragen und Anregungen aufgerufen, spielte das Waldbad Seehausen in der letzten Sitzung des Stadtrates Seehausen für dieses Jahr doch noch eine Hauptrolle. Dafür sorgte der Vorsitzende des Badfördervereins Walter Fiedler mit Neuigkeiten.

Die schlechte Nachricht zuerst: Nachdem sich Fiedler kürzlich noch erfreut darüber geäußert hatte, dass die Bauarbeiten an der künftigen Ferienwohnung für Radtouristen im Dachgeschoss des Badgebäudes endlich Fahrt aufnehmen, gab es am Donnerstagabend wieder harsche Kritik. Der Baufortschritt und die Ordnung der Handwerker vor Ort seien eine Katastrophe, es gebe keine Bauberatungen, die Feierabendbrigade des Vereins würde gern mit den Malerarbeiten beginnen, kann aber nicht.

Gute Nachrichten kamen von der jüngst gegründeten Arbeitsgruppe Waldbad, deren Mitglieder sich regelmäßig austauschen und in der auch einheimische Baufirmen vertreten sind. Die Runde will nach Alternativen zur Sanierung des Beckens und der Wasseraufbereitung suchen, die nach derzeitigen Plänen mit rund drei Millionen Euro zu Buche schlagen und damit die finanziellen Möglichkeiten der Stadt sprengen und bislang auch alle potenziellen Fördermittelgeber abwinken ließen.

Die größten Fortschritte gab es demnach bei der Wasseraufbereitungsanlage mit ihren drei Filtertürmen sowie den Zu- und Abflüssen zum Schwimmbecken. Eine Kostenschätzung geht von rund 135 000 Euro aus. Was Fiedler darauf brachte, diese Investition als eigenständigen Bauabschnitt zuerst in Angriff zu nehmen – vorausgesetzt, das Zuschüsse fließen. Aber auch für das Becken zeichnen sich Lösungsmöglichkeiten ab. Demnach scheint der Neubau aus Beton die preiswerteste Alternative zu sein. Nachdem die einheimischen Fachleute mit Abrisskosten von etwa 50 000 Euro rechnen, schätzen sie den Neubau auf etwa 450 000 Euro. Allerdings in einer spartanischen Form und ohne die Wiederherstellung der Randbereiche zu berücksichtigen. Die Sprungrube und eine Länge von 50 Metern als regionales Alleinstellungsmerkmal wären allerdings inklusive.

Außerdem hat die Arbeitsgruppe Kontakt mit einer Berliner Spezialfirma aufgenommen, die den Beton mit einer Art Keramik mit hoher Lebenserwartung beschichten könnte. Vertreter der Firma wollen nicht einmal ausschließen, die derzeitige Konstruktion vielleicht doch zu belassen und nur auszubessern und anschließend zu beschichten. Dafür brauche es allerdings ein Gutachten vom Beton, das nicht zum Null-Tarif zu haben wäre.

Die vierte Neuigkeit: Der Waldbadförderverein hat den 80. Geburtstag der Naherholungsstätte 2018 schon fest im Visier und umweltfreundliche Taschen drucken lassen. Der Verkaufspreis beträgt vier Euro. Rund ein Drittel kann der Verein für seine Arbeit verwenden.

Die fünfte Neuigkeit stammt aus dem nicht öffentlichen Teil. Die Wittenberger Bäder-Gesellschaft betreibt das Waldbad nach der entsprechenden Vergabe auch die nächsten drei Jahre. Zum einen ist die Stadt mit ihrem Partner zufrieden. Außerdem war die Zahl der Bewerber sehr überschaubar.