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Bergfest Mit Postkarten von früher

Die Seehäuser Bergfestinitiative lud ins DRK-Pflegeheim zu einem Abend über das historische Seehausen ein. Ein Volltreffer!

Von Ralf Franke 27.02.2020, 19:00

Seehausen l Mit Erinnerungen an das frühere Kulturhaus oder einem Ausflug in die Katakomben der alten Konservenfabrik widmeten sich die Akteure der Seehäuser Bergfestinitiative schon mehrmals der Stadtgeschichte. Bei der ersten Veranstaltung im neuen Jahr hatten die Freunde der abwechslungsreichen und gepflegten Unterhaltung um Marco Kaczmarek am Mittwochabend jedoch die ganze Hansestadt im Fokus.

Womit die Bergfestler offenbar den Zeitgeist der Hansestädter trafen. An die 100 Gäste folgten der Einladung ins DRK-Pflegeheim Am Kaland, das - in den 1990er Jahren erbaut - selbst ein Stück gelebte Stadtgeschichte geworden ist. Die Dia-Show fand im Bastel- und Beschäftigungsraum der Heimbewohner statt, in dem kein Platz mehr für einen weiteren Stuhl gewesen wäre. Womit die Initiative mit der 28. Veranstaltung auch ihren größten Erfolg landen konnte. Wie gehabt war für Imbiss und Erfrischungen gesorgt, die in der Pause konsumiert werden duften.

Leiter der virtuellen Reise war der „überwältigte“ Thomas Korthe, der im vergangenen Jahr mit Unterstützung des Pressezeichners Eugen Gliege das Buch „Seehausen auf alten Ansichtskarten“ veröffentlicht hatte. Die erste öffentliche Vorstellung erfolgte Ende des vergangenen Jahres im Rahmen des Seehäuser Bücherstammtisches in etwas kleinerem Rahmen. Die erste Auflage ist nahezu vergriffen. Jetzt dürften weitere Bestellungen eingehen. Was auch kein Problem ist. Nur, dass Nachdrucke etwas dauern können.

Für die Buchvorstellung gibt es einen Diavortrag, den Korthe als Kenner der Seehäuser Geschichte mit Erläuterungen begleitet. Wobei ihn immer wieder Fragen und Anregungen des Publikums erreichten, unter das sich auch jüngere Leute gemischt hatten. Auch wegen der vielen Erinnerungen, die an dem Abend über die wechselvolle und teils schnelllebige Geschichte und von markanten Gebäuden und ganzen Straßenzügen ausgetauscht wurden, war am Ende der Veranstaltung gegen 21 Uhr noch die Hälfte des Vortrags übrig, freute sich Korthe über das lebhafte Interesse. Eigentlich wäre noch genug Stoff für eine zweite Veranstaltung übrig.

Heimatgeschichtlich ist der 68-jährige Ruheständler, der in Seehausen das Licht erblickt hat, sozusagen Autodidakt. Seine Brötchen verdiente der studierte Physiker mit deutlich praktischeren Dingen. Der Grundstein für sein Interesse an der Historie der Hansestadt wurde während der Schulzeit gelegt. Da bekam er auch die ersten Postkarten geschenkt, aus der eine Sammlung wurde.

Auch das soll an dieser Stelle nicht unerwähnt bleiben: Thomas Korthe bedankt sich für die Unterstützung des Buchprojektes bei der Stadtarchivarin Cornelia Krainz und beim Stadtchronisten Kurt Maaß.