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Beringung Störche erhalten ihre "Ausweise“

Auch in Zeiten, wo der Vogelzug per Daten von den Satelliten übertragen wird, hat die Ringablesung ihre Bedeutung. Ein Blick nach Seehausen.

Von Walter Schaffer 02.07.2019, 18:00

Seehausen l Erstmals wurde eine große Beringung von Vögeln für wissenschaftliche Zwecke im Jahre 1901 von Gründer der Vogelwarte Rossiten auf der Kurischen Nehrung durchgeführt. Seit nun fast 120 Jahren gehören Beringungsaktionen und Ringablesungen zum Alltag von Ornithologen und Mitgliedern entsprechender Vereine.

In den vergangenen Tagen stand besonders der Weißstorch im Norden des Landkreises Stendal im Fokus von Beringungsaktionen. Zwischen Wahrenberg und Werben machte das Hubfahrzeug der ehrenamtlichen Storchenfreunde an den mit Storchenpaaren und Jungvögeln besetzten Horsten Station. Dort, wo die Genehmigung der Grundstücksbesitzer vorlag und eine gefahrlose Aufstellung möglich war, konnten die Biologin Ute Eggers und der staatliche Beringer Mario Firla in den Korb steigen und sich vom Anlagenfahrer André Pfeifer in luftige Höhen transportieren lassen. Vom Boden aus beobachteten Tina Buchmann (Landkreis Stendal), Jens Lehmann sowie der Storchenbeauftragte, Dr. Thoralf Schaffer, das Geschehen.

In den meisten Fällen gesellte sich auch noch der Horstbesitzer hinzu. Wenige Minuten nach der Aktion kehrten die Altvögel auf ihre Horste zurück. Auf 21 Horsten wurden insgesamt 42 Jungstörche beringt. Dies sei, so Dr. Schaffer, eher ein unterdurchschnittliches Ergebnis. Die Zahlen der Beringung im Bereich Kalbe/Milde-Bismark lagen mit 21 besuchten Horsten bei 53 Beringungen wesentlich höher. Bleibt zu hoffen, dass keine Witterungsunbilden mehr auftreten und genügend Futter gefunden wird, damit möglichst viel Storchennachwuchs flügge wird und im Herbst den Zug nach Süden antreten kann.