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Besuch im Waldbad Seehäuser setzen auf den Innenminister

Montag kommt Innenminister Holger Stahlknecht im Rahmen seiner Sommerreise nach Beuser und Seehausen.

Von Ralf Franke 28.07.2017, 13:36

Seehausen l Sachen-Anhalts Innenminister Holger Stahlknecht war schon öfter in Seehausen zu Besuch. Nachdem der CDU-Politiker in der Vergangenheit bei den Schützen und der Feuerwehr vorbeischaute, will er im Rahmen seiner einwöchigen Sommertour am kommenden Montagvormittag erst einen Abstecher ins Blaulichtmuseum Beuster und dann ab Mittag ins Seehäuser Waldbad unternehmen.

Die Stadt und der Waldbadförderverein hoffen in Stahlknecht einen Fürsprecher zu finden, um doch noch an Zuschüsse für die Rettung der Naherholungsstätte zu bekommen. Wobei allen Beteiligten klar sein sollte, dass das Saisonbad selbst komfortabel für rund drei Millionen Euro saniert keinen Gewinn abwerfen wird, sondern als ein wichtiger Standortfaktor in der Seehäuser Infrastruktur gesehen werden muss, von der schon viel zu viel weggebrochen ist.

Wenn Stahlknecht durch das Waldbad schlendert, wird er unter anderem sehen, dass im Umfeld des Beckens nicht zuletzt unter der Regie des Badfördervereins bereits viel erreicht wurde. Das gilt für den modernisierten Sanitär- und Umkleidebereich ebenso wie für die Sanierung des Hauptgebäudes samt Gaststätte und Personalbereich sowie für Spiel-, Sport und Erholungsflächen. In dem Zusammenhang will der Fördervereinsvorsitzende Walter Fiedler die Unterschriften überreichen, die rund einen Monat lang zum Erhalt des Waldbades analog und digital per Online-Petition gesammelt wurden. Fiedler hofft bis Montag rund 2000 Willensbekundungen zusammen zu bekommen, ließ er auf Nachfrage der Volksstimme wissen.

Verbandsgemeindebürgermeister Rüdiger Kloth wird den Besuch des Innenministers dazu nutzen, auf den Eichenprozessionsspinner aufmerksam zu machen. Die Raupen des Falters haben sich mit ihrem Appetit auf Eichenlaub und ihren lästigen Brennhaaren längst zu einer Landplage entwickelt, mit der die Kommune und der Landkreis alleine überfordert sind. Nachdem es bislang nicht viel mehr als Willensbekundungen aus Magdeburg gegeben hat und eine ministeriell übergreifende Arbeit ein Wunschtraum ist, könnte ein energischer Innenminister die Zügel in die Hand nehmen und das koordinieren, was andere Ressortleiter nicht geschafft haben. Mit straffen Zügeln alleine ist es indes nicht getan. Um dem Eichenprozessionsspinner Einhalt zu gebieten, braucht es natürlich auch das entsprechende Geld.