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Betriebsbesuch Bei den Alpakas in Düsedau

Flessauer Grundschüler beendeten ihr Projekt "Grünes Klassenzimmer" mit einem Besuch im Landwirtschaftsbetrieb Thomsen in Düsedau.

Von Frank Schmarsow 27.05.2018, 05:00

Düsedau l „Im Unterricht hatten sie sich mit Landwirtschaft und Haustieren beschäftigt“, berichtete Klassenlehrerin Heike Kurtze (3b). „Da wir auch erfahren hatten, dass Thomsens seit kurzem Alpakas halten, haben sich die Kinder über diese Exoten ebenfalls schlau gemacht.“ Die 3a wurde von ihrer Lehrerin Kerstin Priegnitz begleitet.

Landwirtin Constanze Thomsen hatte im Februar zwei vierjährige Alpaka-„Damen“ bekommen. Sie seien tragend und können bis 25 Jahre alt werden., sagte sie den Schülern. Wir erfuhren, dass Thomsens eventuell eine kleine Herde aufbauen möchten, die Constanze zunächst mehr als Hobby betrachte. Sie erwäge, Kontakt mit der Osterburger Lebenshilfe aufzunehmen, um diese Menschen mit diesen sehr sensiblen Tieren zusammenzubringen. Den Kindern erläuterte sie eine Besonderheit der Alpaka-Wolle: sie sei, bedingt durch den großen Unterschied von Kälte und Wärme in der Andenregion, temperaturausgleichend.

Zunächst aber führte Thomsen ihre Besucher zu den Kälbern, erklärte ihnen deren Ernährung, den Sinn der ihnen schon bald nach der Geburt verpassten Ohrenmarke, gewissermaßen den „Personalausweis“ den sie während ihrer Entwicklung vom Kalb über Jungrind, Färse bis zur Kuh behalten. Vor einiger Zeit hatten Jörg und Constanze Thomsen ihr Produktionsprofil von der Milchvieh- auf die Mutterkuhhaltung umgestellt, weil die Milchpreise für die Erzeuger existenzgefährdend im Keller waren. Zur Zeit besitzt die Familie 230 Tiere – vom Hofhund über die Rinder bis zu den beiden Pferden, den Alpakas und den Schweinen Hans und Franz.

Danach ging es in die Maschinenhalle, wo die Schüler über die mächtigen Schlepper staunten. Sie durften darin Platz nehmen, aber nicht an Knöpfen und Hebeln spielen. Vivan und Lucas waren die ersten, die einen Fendt-Trecker enterten. Noch mächtiger war der JCB-Schlepper mit den Riesenrädern, dem seine Erbauer 230 Pferdestärken mitgegeben haben. Eine Vorrichtung an den Rädern der Traktoren bewirkt, dass der Luftdruck dem Straßen- und dem Ackerbetrieb angepasst werden kann – er wird beispielsweise auf dem Feld verringert, um dort den Trecker bodenschonend zu fahren.

Nach dem Verzehren des mitgebrachten Frühstücks und den von Constanze Thomsen spendierten Eiswaffeln, ging es zu den Bullen – hier ließ sich sogar „Erik“ vorsichtig streicheln – und zu den Mutterkühen, von denen 16 im Sommer kalben sollen. Robin hat die Bullen, diese Kraftpakete, toll gefunden. Für Lennox steht fest: „Ich möchte später Landwirt werden. Der Beruf ist toll, nicht nur, weil ich dann Trecker fahren kann.“ Merle fand die Alpakas am schönsten.

So war es für die Kinder ein sehr erlebnisreicher Vormittag. Man konnte nach der Tierschau ausgiebig auf dem Trampolin turnen und auch Fußballspielen. „Ich habe die Kinder gern eingeladen“, sagte die Landwirtin und freute sich, dass sie gut vorbereitet gekommen waren. Sie gab ihnen aber auch Quizfragen mit auf den Heimweg, die sie in der Schule beantworten können. Besonders angenehm sei ihr aufgefallen, sagte sie, dass niemand von ihnen ein Handy hervorholte und Fingerakrobatik betrieb. „So bleiben die hier gewonnenen Eindrücke im Kopf haften.“