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Beuster ABV knattert mit Moped zum Brand

Mit zahlreichen Attraktionen und Einlagen klang die 14. Museumswoche des Blaulichtmuseums Beuster aus.

Von Frank Schmarsow 26.07.2015, 10:00

Beuster l Ereignisreich, dekoriert mit einigen Sturmböen, verlief der vorletzte Tag der 14. Museumswoche in Ralf von Hagens Blaulicht-Reservat am Ortsrand von Beuster. Mehr als 100 Besucher flanierten fortwährend über das Gelände, betrachteten längst selten gewordene Panzer, Rakentenschlepper und Armeefahrzeuge, unterhielten sich mit heute zu den Exoten zählenden Offizieren der NVA, Volkspolizei und Roten Armee und genossen daneben die Gastfreundschaft des rührigen Vereins.

Hervorzuheben ist ein nachgespielter gemeinsamer Einsatz von Volkspolizei, Feuerwehr und DRK-Rettungskräften am Nachmittag. Es begann mit Rauch und Feuer aus einem Häuschen. Der stets aufmerksame ABV (Herbert Schwarz aus Orpensdorf) hatte den Vorfall bemerkt und war mit seinem Moped SR 1 herangeknattert. Er erwischte den von Maximilian Koch aus Seehausen gespielten Brandstifter auf frischer Tat und übergab ihn der in einem Lada 1500 herangeeilten Streifenwagenbesatzung. Der Junge (Siebentklässler der Gemeinschaftsschule) gab zu Protokoll, aus Langeweile gezündelt zu haben.

Mit Tatütata rückten an: Zwei TFL 16 W50, Baujahr 1984 bzw. 1985 mit je 2000 Liter Wasser, eine Drehleiter W50, Baujahr 1974, ein TFL 32 mit einer Pumpleistung von 3200 litern Wasser pro Minute, ein Tatra-Flugplatzlöschfahrzeug mit 6600 Litern Wasser Fassungsvermögen und ein Löschgruppenfahrzeug LF 16.

Schnell orientierten sich die Feuerwehrleute, auch monturmäßig ausgerüstet wie vor 25, 30 Jahren, über das Ausmaß des Brandes. Schlauchleitungen wurden gelegt, einige Kameraden in silberglänzenden Wärmeschutzanzügen und mit Atemschutzgeräten versehen, übernahmen den Löschangriff. Es sei damals aus Sicherheitsgründen Vorschrift gewesen, dass bei einem Einsatz der Atemschutzgeräteträger nie weniger als vier Kameraden gemeinsam tätig waren, erläuterte Ralf von Hagen das Prozedere.

Unterstützt wurden die Löschkräfte von Wasserzufuhr aus der Höhe – an der Leiterspitze war ein Wendestrahlrohr angebracht, das das begehrte Nass aus 30 Metern Höhe in den Brandherd schleuderte. Bald war das nicht mehr zu retten gewesene Leichtbaugebäude nur noch ein Haufen qualmender Asche. „Die Drehleiter ist fast eines der ersten in Dienst gestellten Feuerwehrfahrzeuge dieser Art und wie alle anderen hier gezeigten Fahrzeuge noch voll einsatzfähig“, sagte uns von Hagen.

Fast gleichzeitig mit der Feuerwehr war die Schnelle Medizinische Hilfe (SMH) mit ihrem damals üblich ausgestatteten Barkas B 1000 am Ereignisort eingetroffen. Die Rettungssanitäter nahmen den Brandstifter nach ersten Untersuchungen mit; es bestand Verdacht einer Rauchgasvergiftung. Später sollte auch noch die Kriminaltechnik in der Ruine die Spurensuche übernehmen.

Alles in allem war es eine gelungene Vorführung, die vom Publikum mit viel Beifall honoriert wurde. „Und das alles, wie überhaupt die Gestaltung der Museumswoche, mit ehrenamtlichen Kräften“, wollte von Hagen unbedingt erwähnt wissen.