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Biesebad Planschbecken für Kinder fehlt

Der Sommer 2018 wird seinem Namen mehr als gerecht - trotzdem bleibt der Besucherandrang im Osterburger Biesebad überschaubar.

Von Frank Schmarsow 31.07.2018, 18:00

Osterburg l Annett Lenzner sitzt am Ufer und beobachtet aufmerksam das lustige Treiben im Nichtschwimmer- und im Schwimmerbecken. Die Badbetreiberin ist ausgebildete Rettungsschwimmerin. Das gilt auch für ihren Mann Guido, der ebenfalls Rettungsschwimmer ist. Wenn es seine Zeit ermöglicht, springt er mit ein, und im Bedarfsfall kann die Badbetreiberin auf ein bis zwei Leute zurückgreifen.

Die aktuellen Temperaturen verhalfen dem Wasser im Fluss zu einer Temperatur von 28 Grad. „Damit haben wir einen Rekord erreicht“, berichtet Lenzner. Bisher betrug die höchste Wassertemperatur einen Grad weniger.“ Träge fließt die Biese an der Badeanstalt vorbei. Ihr Wasser hat eine gute Badequalität.

Durchschnittlich 100 Besucher täglich registriert Lenzner. „Es ist schon erstaunlich, dass bei diesen gegenwärtig hohen Temperaturen nicht mehr Badegäste kommen“, wundert sie sich. „Für Osterburg ist das zu wenig. Die Eltern scheinen zurückhaltend zu sein, ihre Kinder allein loszuschicken, wenn sie selbst keine Zeit haben. Wir vermuten, dass sie besorgt sind, ihnen könnte etwas passieren. Am Eintrittspreis – 2  Euro für Erwachsene und Kinder bis 11 Jahre 1 Euro – könnte es sicher nicht liegen.“ Vorerst bis zum 15. September sei das Bad täglich von 12 bis 19 Uhr geöffnet, natürlich entsprechend der Wetterlage.

Es gibt etliche Stammbesucher, zum Beispiel einige ältere Frauen, die fast jeden Tag ein- bis zweimal zum Schwimmen kommen und den Erholungswert des Bades genießen. Auch die Kinder des Osterburger Schulhortes und Kita-Kinder aus Flessau finden sich regelmäßig ein. „Wenn es in der Landessportschule Seminare oder Lehrgänge gibt, haben wir auch von dort Badegäste; die Sportschule kooperiert mit uns“, berichtet die Badbetreiberin. „Und die Osterburger Handballer und die Volleyballer gehören gewissermaßen schon zu unserem Inventar. Wer möchte, kann hier auch zelten oder ein Kanu oder Tretboot ausleihen. Wir statten Feiern jeglicher Art aus, auch bei ungünstigem Wetter“, legt sie nach. Es seien auswärtige Besucher hier gewesen, die das Biesebad noch gar nicht kannten. Als unlängst der Arendsee wegen Blaualgenbefall für den Badebetrieb gesperrt war, hätte man dort den Leuten das Biesebad als Ausweich empfohlen.

Für die kleinen Kinder hätte Annett gern wieder ein Planschbecken. Bis vor einigen Jahren gab ja mal eins, wo jetzt die „Modderburg“ ist. Sie appelliert an die Stadt: „Es wäre sehr schön, wenn wir es wieder hätten.“

Und was meinen die Osterburger zu ihrem Biesebad? Roswita Bach: „Besser können wir es nicht haben. Es ist im Sommer unser zweites Zuhause mit einer sehr guten Atmosphäre. Wir können froh sein, dass wir so ein schönes Naturbad haben.“ Der gleichen Meinung ist Marianne Meyer, hat aber zu bemängeln: „An der Treppe zum Schwimmer-Bereich fehlt ein Geländer. Es sind schon Leute zu Fall gekommen. Das geht an die Adresse der Stadt als Eigentümer.“ Auch Uwe Bach ist fast täglich hier anzutreffen. „Man kann so herrlich entspannen.“ Ihm ist aber auch die verhältnismäßig geringe Besucherzahl nicht entgangen. „Zu DDR-Zeiten waren täglich bis zu 1000 Besucher hier, obwohl wir auf dem Fuchsbau noch das Schwimmbad hatten. Was allerdings mich hier wurmt, ist der schlechte Zustand des Spielplatzes. Er müsste unbedingt aufgewertet werden. Ich denke dabei an die Spielplatzaktion des Bürgermeisters.“