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Brachen Arneburg-Goldbeck kämpft mit Brachen

Das kommunenübergreifende Brachflächenmanagement soll erweitert werden. Aber ohne Tino Pauls, seine Stelle ist neu ausgeschrieben.

Von Karina Hoppe 29.11.2017, 18:00

Arneburg-Goldbeck l Tino Pauls hat einen passenderen Job gefunden. „Den konnten wir ihm nicht bieten“, sagt René Schernikau als Verbandsgemeindebürgermeister von Arneburg-Goldbeck, der noch einmal darauf verweist, dass Pauls‘ Stelle ja wiederum befristet war. Pauls geht zum Ende des Jahres, die Stelle des Brachflächenmanagers wurde bereits neu ausgeschrieben. Erstmal nur bis April, dann wäre Pauls‘ Vertrag eigentlich ausgelaufen.

Das Brachflächenmanagement, an dem sich neben Arneburg-Goldbeck und den Einheitsgemeinden Bismark und Osterburg seit Januar auch die Verbandsgemeinde Seehausen und die Einheitsgemeinden Stadt Tangerhütte und Stadt Kalbe (Milde) beteiligen, soll laut Auskunft von Schernikau noch breiter aufgestellt werden. Weitere vier Kommunen wollen dazustoßen. „Wir sind im Moment im Gespräch, wie es weitergeht“, so Schernikau. Zur Frage um die Finanzierung – zunächst wurde das Projekt über Landes-, aktuell über Bundesmittel gefördert – kommt die Frage der guten Darstellung. „Die Objekte müssen auf jeden Fall anders visualisiert werden“, sagt Pauls. Ein GIS-System, ähnlich dem Baukataster in Stendal stehe im Raum und auch die Frage, welche Rolle der Landkreis, der hinter dem Brachflächenmanagement steht, bei all dem spielen könnte.

Die sechs Kommunen zusammengenommen, stehen derzeit rund 1000 Objekte in Pauls‘ Akten. Objekte, die leer stehen oder denen Leerstand droht. „Diese Liste lebt.“ Es kommen Brachen dazu, werden wieder gelöscht. „Das muss ständig aktualisiert werden.“ Von jeder der Kommunen wird eine Hand voll Objekte über das kommunale Immobilienportal www.kip-altmark.de vermarktet. An kommunalen Objekten aus Arneburg-Goldbeck werden dort zum Beispiel ein Kannenberger Wohnblock, das Waldbad Wischer, die Komturei Werben, die ehemalige Kita Krusemark (neben der alten Schule) und ein Rochauer Wohnblock angeboten. Wie erfolgreich das Projekt bisher war, lasse sich in Zahlen aber schwer darstellen. Vor allem, was Privatobjekte betrifft. Dass da Bewegung ist, erfahre Pauls nur über die Negativatteste der Kommunen. Wenn sie also auf ihr Vorverkaufsrecht verzichtet haben. Aber es gebe sie wirklich, diese Erfolge. Um in Arneburg-Goldbeck zu bleiben: Das Gebäude des ehemaligen Möbellandes Rix hat den Besitzer gewechselt, dort soll wieder Gewerbe entstehen. „Und die alte Kneipe Hindenburg hat nun keinen ausländischen Besitzer mehr, sondern einen von hier“, so Pauls.

Nicht nur Schernikau sieht den Erfolg des Projektes zunächst aber auch darin, „dass Bewegung in das Thema reingekommen ist“. Auch Pauls bestätigt, dass sich Eigentümer nun mehr um ihre Grundstücke kümmern, dass es mitunter nur eines Anstoßes bedarf. Und zum Beispiel den Tipp, dass Private ihr Objekt kostenfrei auf der KIP-Seite einstellen können. Aber: „Man darf nicht zuviel erwarten“, so Pauls. „Die Objekte stehen nicht umsonst so lange leer.“ Wobei sich bestimmt auch für den Topf „Werbener Komtureigelände“ ein Deckel finden lasse. Pauls hat dort als Reaktion auf die Vermarktung immerhin schon Interessenten herumgeführt.