1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Osterburg
  6. >
  7. Verkehrslärm zerrt an den Nerven

Breite Straße Verkehrslärm zerrt an den Nerven

Das Verkehrsgeschehen auf der Breiten Straße in Osterburg zerrt an den Nerven von Dieter Sliwa. Der Lärm lässt dem Anwohner keine Ruhe.

Von Nico Maß 16.02.2017, 00:01

Osterburg l Als der nördliche Abschnitt der Breiten Straße im Jahr 2009 neugestaltet wurde, erhielt die Strecke eine gepflasterte Oberfläche. Diese Stadtratsentscheidung kann Anwohner Dieter Sliwa bis heute nicht nachvollziehen, erzeuge die Pflasterstraße deutlich mehr Lärm, als das früher bei der Bitumenfahrbahn der Fall war, ist der Rentner überzeugt. Was seinem Ärger die Krone aufsetzt: Viele Kraftfahrer halten sich nicht an die erlaubte Höchtsgeschwindigkeit von 30 km/h halten. Das lässt den Geräuschpegel noch deutlich ansteigen, jeden Tag in der Woche. „Aber an den Wochenenden ist es am schlimmsten“, sagt Sliwa.

Er sieht die Stadt in der Pflicht, dem Lärm zumindest ein wenig die Lautstärke abzudrehen. Sliwa setzt dabei auf Aufpflasterungen, „wie es sie zum Beispiel im Neubaugebiet an der Golle gibt.“ Aufpflasterungen würden dafür Sorge tragen, dass Kraftfahrer mit dem Fuß vom Gaspedal gehen, wenn sie den nördlichen Abschnitt der Breiten Straße passieren, glaubt der Senior. In der Osterburger Verwaltung stößt diese Forderung aber auf Ablehnung. Weil Aufpflasterungen kontraproduktiv seien, macht Bürgermeister Nico Schulz deutlich. Denn anstatt den Geräuschpegel zu verringern, „erzeugen Abbremsen, Beschleunigung und das Überfahren einer Aufpflasterung zusätzlichen Lärm“, sagt Schulz. Und zählt weitere Nachteile auf. So beeinträchtige eine Aufpflasterung den fließenden Verkehr „und sie sieht in unserem historischen Stadtzentrum nicht schön aus.“

Schulz lehnt eine Aufpflasterung ab. Und stellt sich ebenso gegen eine weitere Tempoverringerung: „Auch eine weitere Reduzierung der Geschwindigkeit auf 20 km/h ist nicht geeignet, den Lärmschutz zu verbessern.“

Als einziges wirksames Werkzeug gegen Temposünder sieht der Osterburger Bürgermeister Geschwindigkeitskontrollen im nördlichen Bereich der Breiten Straße an. Schulz verhehlte in diesem Zusammenhang nicht, dass es auch aus Sicht der Kommune in dem Bereich ein Problem mit der Geschwindigkeit gibt. „Leider halten sich dort längst nicht alle Verkehrsteilnehmer an die Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h. Eine Verkehrsmessung im Jahre 2014 ergab, dass etwa 60 Prozent der Fahrzeuge schneller als 30 km/h fuhren.“, berichtete der Bürgermeister. Nach seinen Angaben habe die Kommune daraufhin den Landkreis sowie die Polizei ersucht, vor Ort Geschwindikeitskontrollen vorzunehmen. „Die Polizei erklärte, dass sie mit der vorhandenen Technik in diesem kurvigen Bereich nicht messen kann. Der Landkreis hat aber einige Kontrollen durchgeführt“, fasste Nico Schulz zusammen. Gleichwohl kündigte er eine Reaktion auf die Kritik von Dieter Sliwa an. Das Ordnungsamt der Einheitsgemeinde werde sich jetzt nochmals mit dem Landratsamt in Stendal und der Polizei in Verbindung setzen, „um weitere Geschwindigkeitskontrollen für diesen Bereich zu beantragen“, teilte Schulz mit.

Ob dies dazu führt, dass vor Ort erneut die Geschwindigkeit gecheckt und Temposünder zur Kasse gebeten werden, bleibt abzuwarten. Nachhaltig würde sich wohl nur durch Aufpflasterungen etwas ändern, glaubt Dieter Sliwa. Weil „ich es als Einzelperson wohl nicht erreichen werde, die Stadt dazu zu bewegen“, setzt der Osterburger auf Unterstützung aus der Bevölkerung. „Mir haben schon verschiedene Einwohner gesagt, dass sie meine Verärgerung verstehen und die Verkehrssituation im nördlichen Bereich der Breiten Straße ebenso unerträglich finden. Es wäre eine sehr große Hilfe, wenn sie sich dazu öffentlich zu Wort melden und diese Meinung auch gegenüber der Stadt und dem Bürgermeister vertreten würden.