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Christvesper Wenn das Kind in uns erwacht

Die Weihnachtsbotschaft in St. Nicolai in Osterburg ist in beiden Christvespern eine andere.

Von Astrid Mathis 26.12.2016, 19:00

Osterburg l „Singt dem Herrn ein neues Lied, erzählet unter den Heiden von seiner Herrlichkeit!“ So lautete der Tenor an Heiligabend. Zwei Krippenspiele, zwei Mal eine volle Kirche. „Obwohl wir die Weihnachtsgeschichte kennen, kommen wir wieder, auch wenn wir den Weg oft nicht finden“, beginnt Pfarrerin Margaret Lipschütz, „denn sie gehört zum Fest wie der Christbaum, die strahlenden Gesichter der Kinder, die Erinnerungen an die eigene Kinderzeit. Die stimmen auch wehmütig. Das Kind in uns ist aber nicht verschwunden. Es ist versteckt durch die Erwachsenenjahre. Weihnachten, das ist die Zeit, in der das Kind in uns erwacht, in der wir wieder das Staunen lernen.“

Versprochen wurde uns ein König, ein Friedefürst. Wir freuen uns auf einen, dem die Werte der Zeit etwas gelten, der stark ist. Wir selbst beugen uns diesen Werten, wollen zu den Starken, den Erfolgreichen gehören. Wen schickt uns Gott? Einen ohnmächtigen König, der unsere Hilfe benötigt. „Lassen wir uns anstecken in diesen friedlosen Zeiten! Tragen wir die Botschaft weiter gegen das, was uns die Vernunft sagt“, spricht die Pfarrerin. Sie weiß: „Wer leise klopft, den hört man nicht.“ Das vermitteln auch die Christenlehrekinder von Karin Diebel, unter denen sich dieses Mal echte Engel befanden. Die Kinder des Stadtwehrleiters Sven Engel.

Die abendliche Christvesper hielt für die Gemeinde eine große Überraschung bereit. 14 Männer und Frauen, die der Jungen Gemeinde längst entwachsen sind, spielten „Der gute und der böse Geist“, eine Version des Krippenspiels, mit der sie in ihrer Jugendzeit die Kirchenbesucher erfreut hatten. Seither hat es sie nach Magdeburg, Lüneburg, Berlin und wie Lisa Kuhn nach Hannover verschlagen. „Wir haben letztes Jahr beschlossen, dass wir die Junge Gemeinde wieder aufleben lassen und unser altes Stück neu auflegen“, berichtete Lisa Kuhn. Veranstaltungstechniker Matthias Buchholz sorgte für die Technik, Heidi Böhm für die Requisiten. Einmal im Quartal wurde geprobt, zuletzt morgens an Heiligabend. Das nächste Revival steht 2018 an.