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Circus Probst Manege frei für Clowns und Artisten

Zwei Tage gastierte der Circus Probst in Osterburg an der Golle. Natürlich mit Band. Zeit zum Lachen und Staunen für Groß und Klein.

Von Astrid Mathis 20.06.2017, 01:01

Osterburg l Mit Tamara Khurchudova vom Moskauer Staatszirkus als Auftakt konnte das Publikum erahnen, welch großartige Show es vom Circus Probst zu erwarten hatte. Die Russin wirbelte mit flinken Füßen Tücher und Decken durch die Luft, dass einem schwindlig werden konnte. Wie geschickt und schnell die Artistin erst am Trapez war! Und immer dieses Fallenlassen! Drehung. Sprung. Pose. Zu dieser mutigen Darbietung passte ihr Musketier-Kostüm glänzend.

Als das Duo Attitude unter der Zirkuskuppel in neun Metern Höhe und in schmale Seidentücher gewickelt seine Liebesgeschichte erzählte, wechselten die Ohs und Ahs der Zuschauer ständig. Dass die Artisten Natalia und Daniel wahre Leistungssportler sind, unterstrichen sie bei der Nummer „Hand und Hand“. Sie – ein Schlangenmensch, er – ein Handstandmeister – so erschufen sie Skulpturen, die viel Kraft erforderten und um so mehr begeisterten.

Leichtigkeit war im Gegensatz dazu die Stärke des moldawischen Artisten Jim Bim. Er verwandelte das Trampolin, das vor einem Sprungbrett aufgebaut war, in eine Spielweise bzw. ein Ausnüchterungsbad, ließ sich ins „Becken“ kippen und „beamte“ sich auch wieder zurück. Mit seinem Talent für Komik brachte Jim Bim das Publikum nonstop zum Lachen. Seine Mimik als leicht beschwipster Luftikus wird dem Osterburger Publikum sicher noch lange im Gedächtnis bleiben.

Für Auflockerung sorgten ja sowieso schon Slobi und Olga, mal mit Geburtstagsständchen, mal mit Katze und weißer Ratte. Da wurde so einigen im Publikum ganz anders. Die Leute in der ersten Reihe durften sogar auf Tuchfühlung gehen.

Erst recht bei den tierischen Programmpunkten erlebten die Gäste in den Logen alles hautnah mit. Ob bei der Haustiershow oder der Dressur der jungen Araber von Juniorchefin Stephanie Probst, ob Reinhard Probst zur tierischen Weltreise mit Wattussi-Rindern, Dromedaren und Emus einlud oder Tierlehrer Hans Ludwig Suppmeier die vier Golden Tabbys und den weißen Tiger präsentierte. Wie Schmusekatzen rollten sie durch die Manege. Nur 50 Exemplare der weichen Tabby Tiger gibt es überhaupt auf der Welt, informierte der Zirkus.

Reinhard Probst wies außerdem auf etwas hin, was vielen Zuschauern genauso neu war. Zum einen, dass Deutschland als einzige europäisches Land Zirkusse nicht als Kulturgut unterstützt, zum anderen, dass Familie Probst der erste Zirkus mit Boxenhaltung war, die das Freilaufen ermöglicht. Dafür erhielt er in Berlin die Medaille für artgerechte Tierhaltung.