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Denkmalstiftung 100.000 Euro für Werbens Kirchendach

Die Sanierung des Werbener Kirchendachs schreitet voran. Die Denkmalstiftung überreichte erneut 100.000 Euro für das Vorhaben.

Von Karina Hoppe 25.10.2018, 07:50

Werben l Der Betrachter sieht es mit bloßem Auge. Vom Hauptdach der Werbener St. Johanniskirche ist mittlerweile etwa die Hälfte mit neuen Mönch- und Nonneziegeln eingedeckt. Die Bauplaner können fast einen Haken hinter den zweiten Bauabschnitt machen, am Mittwoch war bereits die Anlaufberatung für den dritten. Kurz darauf kam ein Gast mit besonderem Geschenk in Händen: Dr.  Volker Stephan, Ortskurator Stendal der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), überreichte den Kirchenältesten Jochen Hufschmidt und Rolf Günther einen symbolischen Scheck beziehungsweise Fördervertrag über 100.000 Euro. Abermals stammt die Hälfte davon aus der treuhänderischen Gisela-und-Dr.-Ernst-Alers-Stiftung, die die Werbener Kirche seit 1997 finanziell unterstützt und die andere Hälfte aus zweckgebundenen Spenden und Mitteln der Lotterie Glücksspirale.

Das Geld ist ein weiterer Baustein für die Sanierung, die laut Jochen Hufschmidt insgesamt rund 2,1 Millionen Euro kosten wird, getragen von Eigenanteilen des Kirchspiels, dem Bund, dem Land, von der Kreis- und Landeskirche – sowie der Denkmalstiftung. In Planersprache sei die Sanierung bis Abschnitt 3-a finanziell gesichert. 3- b ist fortfolgend „die komplizierte Rundung des Chorraumes“. Zuguterletzt kommt der vierte Bauabschnitt, der das Turmdach neu eindecken soll. Geplanter Fertigstellungstermin insgesamt ist das Jahr 2020.

Der Betrachter liegt nicht ganz verkehrt, wenn er die alten Ziegel als „noch in gutem Zustand“ einstuft – die Ziegel sind erst aus den 1930er Jahren. Das Problem seien auch nicht die Ziegel selbst, sondern die Vermörtelung derselben. „Das Dach war für die Statik des Gebäudes zu schwer“, so Hufschmidt. Die neuen Ziegel würden nun geklammert, was die Angelegenheit wortwörtlich erleichtert. Schaden gab und gibt es aber auch an der Dachkonstruktion, insbesondere im Traufbereich, wo Nässe und Kleinstlebewesen Unheil angerichtet haben.

Während Jochen Hufschmidt ob der Spende voll des Dankes war, betonte Volker Stephan einmal mehr, „wie imposant diese Kirche ist, dieses tief herunter gezogene Dach“. Stephan näherte sich Werben von Süden, „der Blick ist einmalig“. Ähnlich der Alers-Stiftung habe die Denkmalstiftung insgesamt 240 treuhänderische Stiftungen unter ihrem Dach.

Das Holz für den dritten Bauabschnitt wird nun bestellt, die Rüstung im November gestellt. Da es sich bei der Maßnahme vor allem um Zimmermanns- und nur ganz wenig Maurerarbeiten handele, konnte bisher (Baubeginn war 2016) bis auf kurze Unterbrechungen auch im Winter gearbeitet werden.

Die alten Ziegel heile von oben nach unten zu bringen und vom alten Mörtel zu befreien, wäre zu aufwendig und damit teuer, sodass sie in ihrem zweiten Leben nur als Straßenunterbau oder dergleichen in Frage kommen. Davon ab habe die UV-Strahlung Schaden angerichtet.