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Diakoniewerk Projekt „Umzug“ ist gestartet

Ab Ende 2020 will das Diakoniewerk Osterburg mit seiner heilpädagogischen Einrichtung in Seehausen präsent sein.

Von Ralf Franke 28.06.2019, 01:01

Seehausen l Auf der Freifläche zwischen der Grundschule „Dr. Albert Steinert“ und der Wischelandhalle Seehausen rollen die Baumaschinen für die neue Betreuungsstätte, die die geistig und teils mehrfach behinderten Menschen aufnehmen wird, die seit vielen Jahren im Gutshaus Königsmark intensiv betreut werden. Während der Standort Königsmark aufgegeben werden soll, hat die Außenwohngruppe in Meseberg aber Bestand.

Die Pläne sind schon seit ein paar Jahren bekannt. Nachdem sich der Trägerverein des Diakoniewerkes Osterburg im Rahmen eines längeren Findungsprozesses zu einem Neubau auf eigener Scholle entschlossen hatte, wurde das Projekt, das dicht am Stadtzentrum Gestalt annehmen soll, schon 2013 offiziell im Stadtrat Seehausen vorgestellt. 2015 ließ die Kommune bereits die alte Sekundarschule abreißen, die nach dem Umzug der Bildungseinrichtung ins ehemalige Winckelmann-Gymnasium nicht mehr benötigt wurde.

Bis das Diakonie-Werk die Fördermittel für die voraussichtlich 3,5 Millionen Euro teure Investition festgezurrt hatte, dauerte es auch noch seine Zeit. Einigen Stadträten fast zu lange, die sich für den Fall der Fälle schon Gedanken über eine andere Verwendung des Baulandes machten.

Das ist jedoch Geschichte. Derzeit werde das großzügige Areal so weit erschlossen, dass im September feierlich der Grundstein gelegt werden kann, ließ die Geschäftsführerin des Diakoniewerkes, Ellen Baum, auf Nachfrage der Volksstimme wissen. Für Sommer 2020 wird der Umzug anvisiert. Der Neubau wird ein eine Fläche von gut 1800 Quadratmetern haben, so dass sowohl die 24 Bewohner, die rund um die Uhr betreut werden, als auch die Mitarbeiter optimale Bedingungen vorfinden. Dabei ist das Grundstück mit rund 6400 Quadratmetern immer noch groß genug, dass Platz für Außenaktivitäten oder Ställe für die Wollschafe, Kaninchen und Hühner ist, die die Bewohner als Teil der Therapie betreuen helfen.

Dass das Diakoniewerk nach Seehausen umzieht, liegt aber nicht nur daran, dass mit dem Neubau die räumlichen Voraussetzungen besser dem Bedarf angepasst werden können. Die kleinstädtische Infrastruktur lässt auf logistische Erleichterungen hoffen. Außerdem wären die Betreuten etwas dichter an der Lebensrealität. Wobei viele sicher auch die idyllische und besonders ruhige Lage von Königsmark auf dem Dorf vermissen werden. Zumal die Bewohner und Mitarbeiter im Dorf geachtet und angenommen sind, wie viele gemeinsame Aktivitäten der vergangenen Jahre belegen.

Integration soll auch in Seehausen eine wichtige Rolle spielen. Ein Grundstein dafür wurde kürzlich schon mit dem Musical-Projekt „Nebeneinander – Miteinander“ gelegt.