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Die Polizei hilft Feuerwehren im Visier von Einbrechern

Das Codieren von Fahrrädern macht Langfingern das Leben schwerer. Was bei Drahteseln funktioniert, soll auch bei Feuerwehrgeräten helfen.

Von Ralf Franke 11.08.2017, 14:42

Seehausen l In den vergangenen Jahren haben Einbrecher auch Feuerwehr-Gerätehäuser für sich entdeckt. Abgesehen davon, dass die ungebetenen Gäste meist jede Menge Sachschaden an Türen, Toren und Fenstern anrichten, lassen sie alles mitgehen, was nicht niet- und nagelfest ist. Besonders beliebt, sind Geräte, die in Haus, Hof und Garten verwendet werden können oder für die es möglicherweise besondere Interessenten und damit vielleicht sogar Auftraggeber gibt.

Motorkettensägen stehen auf der Wunschliste der Diebe ganz oben. Beliebt sind aber auch Winkelschleifer mit Benzinmotor, Notstromaggregate und anderes mehr. Sogar einen Spreizer, der bei schweren Unfällen dazu dient, Verletzte aus einem Auto zu befreien, ließen die Einbrecher schon mitgehen, weiß der Seehäuser Stadtwehrleiter Enrico Schmidt zu berichten. Er ist seit wenigen Tagen als hauptamtlicher Gerätewart für alle 34 Wehren der Verbandsgemeinde tätig und hat gemeinsam mit Polizeihauptmeister Michael Krüger darüber getüftelt hat, wie man Langfingern das Leben schwerer machen könnte.

Was aus Sicht der polizeilichen Präventionspraxis am naheliegendsten war: Die Geräte zu codieren, so wie das bei Fahrrädern seit Jahren bei regelmäßigen Aktionen gehandhabt wird. Die Zahlenreihen machen das begehrte Diebesgut zwar nicht sicherer vor Langfingern, sollen aber eine abschreckende Wirkung haben, weil sich so markierte Gerätschaften schlechter verkaufen lassen. Abgesehen davon erleichtern die Nummern beim Auffinden von Diebesbeute die Rückführung an die rechtmäßigen Besitzer, weil die Zahlenfolgen nach einem einheitlichen System in die Fahndungscomputer kommen und auf einen Blick wissen lassen, woher die Geräte kommen und wem sie gehören.

Für die Feuerwehren beziehungsweise für die Verbandsgemeinde ist das Prozedere kostenlos, weil es Teil der Präventionsstrategie ist, erklärte Krüger, seines Zeichens einer von zwei Regionalbereichsbeamten, die neben Seehausen auch für die Gemeinden Wische, Höhe, Aland und Zehrental zuständig sind.

Größtes Hindernis für die Codierung der Motorsägen war, ein Teil zu finden, das nicht mal eben schnell auszutauschen ist, und dann eine Vorrichtung zu schaffen, damit der Code korrekt übertragen werden konnte. Nachdem das gelungen war, sind die zehn Sägen der Freiwilligen Feuerwehr Seehausen in dieser Woche markiert worden. Bleiben noch rund 30 Stück, die in den Ortsfeuerwehren im Einsatz sind. Das wird seine Zeit brachen, bestätigte Schmidt. Danach werde man sich Gedanken über die Markierung von anderen mobilen Gerätschaften der Feuerwehren machen.