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Digitale Schule Ländlicher Raum wird benachteiligt

Die letzten Schlagzeilen über digitale Errungenschaften an den Grundschulen der Verbandsgemeinde Seehausen sind schon ein paar Tage alt.

Von Ralf Franke 14.09.2017, 14:13

Seehausen l Nachdem der Bürgermeister der Einheitsgemeinde Osterburg, Nico Schulz, die Vergabe von Fördermitteln für die künftige Ausstattung der Grundschulen mit neuer IT-Technik (Informations-Technologie) aus dem ELER-Topf in Frage gestellt hatte (wir berichteten), kann auch sein Seehäuser Amtsbruder Rüdiger Kloth seinen Schulen und dem Verbandsgemeinderat nur ähnlich schlechte Nachrichten übermitteln. Die Begründung aus dem Landesverwaltungsamt erfolgte analog zu Osterburg und monierte die nicht erreichte Punktzahl nach Durchsicht der Antragsunterlagen. Die Wertung war nicht zuletzt auch deshalb nötig geworden, weil das Antragsvolumen die über das Land bereitgestellten Mittel in Höhe von einer Million Euro weit übertraf.

Die Verbandsgemeinde Seehausen wollte im ersten Schritt die Grundschule Seehausen digital fit für das dritte Jahrtausend machen und hatte dafür 100 000 Euro inklusive der Planungsleistungen und einer Bezuschussung von drei Vierteln der Investitionen im Haushalt eingeplant. Davon sollten unter anderem interaktive Whiteboards als Ersatz für herkömmliche Schultafeln angeschafft, Netzwerke installiert, Server aufgerüstet, mobile Rechentechnik und Software gekauft sowie Betreuungsleistungen geordert werden.

Nach dem ersten Schritt in diesem Jahr sollte 2018 die Datenverarbeitungstechnik in der Grundschule Groß Garz auf Vordermann gebracht werden. Weil die Bildungseinrichtung kleiner und die Schülerzahl geringer ist, sollten da rund 50 000 Euro reichen.

Schulz hatte kritisiert, dass die Gelder zwar aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums stammen, aber das Land bei der Vergabe der Mittel benachteiligt werde. Auch der Seehäuser Verbandsgemeindebürgermeister Rüdiger Kloth und sein Bauamtsleiter Guido Mertens führten an, dass die Fördervoraussetzungen für das Land nicht optimal seien und überarbeitet werden müssten. Bestimmte Punkte könnten nicht erreicht werden, weil die Voraussetzungen für bestimmte Kooperationen oder Projekte kaum möglich wäre, ohne sich die Realität bewusst schön zu reden beziehungsweise zu rechnen.

Gleichwohl will Seehausen auch den Antrag für Groß Garz unbeirrt einreichen und das Glück dabei überarbeitet noch mal mit Seehausen versuchen. Das Thema sei zu wichtig. Außerdem haben man dafür schon zu viel Arbeit in das Antragsprozedere gesteckt.