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Erzieherin Mit drei Jahren stand der Berufswunsch fest

Der Volksstimme-Blumenstrauß für Dezember geht an die Krüdener Erzieherin Doreen Theek. Und zwar auf vielfachen Wunsch von Eltern.

Von Ralf Franke 14.12.2017, 15:36

Krüden l Das erste Rüstzeug hat sich die Krüdenerin zu DDR-Zeiten geholt und damit selbst einen Traum aus frühen Kindheitstagen erfüllt. Denn für sie stand schon mit drei Jahren fest, dass sie nie einen anderem Beruf erlernen wollte. Ihr Vorbild war Doris Schulz, die damals die Krüdener Kita leitetet und bei der sie sich als dreijähriger Dreikäsehoch selbst anmeldete, weil sie bei den anderen Kindern sein wollte.

1988 das druckfrische Zeugnis in der Tasche, fand sie ihre erste Anstellung in der Wahrenberger Tagesstätte. In Wendezeiten erblickte der erste von zwei Söhnen das Licht der Welt. Dann wurde die Luft für Kita-Erzieherinnen dünner. Und weil ihr Mann in Uelzen eine Stelle als Schweißer fand, ging es erst einmal für drei Jahren weg von Zuhause.

Zurück in der Heimat schlug der Geburtenknick immer noch durch. Was für „Theeki“, wie sie von vielen Vertrauten genannt wird, Anlass war, sich nach etwas Neuem umzuschauen. Sie wurde – instrumental vorbelastet und bildungswillig – in und um Seehausen das Gesicht der „Musikschule Fröhlich“ und damit als Franchisenehmer selbstständige Unternehmerin. Eine Tätigkeit, mit der sie noch immer viele Altmärker in Verbindung bringen.

Neben der Arbeit in Schulen und Kitas ging sie in Hochzeiten sogar mit dem „Theekquila Spaßorchester“ auf Turnee. Eine Sache, die bis heute nachhallt, obwohl ihre Zeit als Musikpädagogin seit rund acht Jahren Geschichte ist. Am Ende suchte sie den geordneten Rückzug, weil sie der Job zu sehr vereinnahmte und ihr kaum noch Zeit für die Familie, insbesondere die eigenen Kinder, ließ.

Mit steigenden Geburtenzahlen wurden Erzieherinnen wieder nachgefragt. Ihre musikalische Ader und ihre Art, Kinder ebenso wie deren Eltern zu begeistern, dürften ihr den Wiedereinstieg erheblich erleichtert haben. Nach einem dreijährigen Gastspiel in Wittenberge, konnte sie in „ihrer eigenen“ Kindertagesstätte quasi vor der Haustür in Krüden ihrem Traumjob nachgehen. Eltern wie Simona Kramer oder Axel Becker, die bis zum Sommer Nachwuchs bei den „Waldwichteln“ hatten, loben sie als kompetente, herzliche und engagierte Mitarbeiterin, die neue Projekte und Ideen realisierte, dazu die Zuneigung der Kinder genoss und das Zusammengehörigkeitsgefühl zwischen der Kindertagesstätte sowie dem Dorf und dessen Firmen, Vereinen und Institutionen wieder aufleben ließ. Das alles auch zur Freude von Aland-Bürgermeister Hans-Joachim Hildebrandt und des Gemeinderates.

Deshalb und weil der Betreuungsbedarf in Krüden gestiegen ist, sind viele Krüdener auch tief betroffen, dass Do­reen Theek vor einigen Wochen nach Groß Garz versetzt wurde.