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Dorfwettbewerb „Nach dem Sieg ist vor der Arbeit“

Gladigau hat den Dorfwettbewerb auf Landesebene gewonnen. Nun wartet das Bundesfinale.

Von Nico Maß 07.09.2015, 20:00

Gladigau l Der Sieg beim Landeswettbewerb fühlt sich taufrisch an, Urkunden, Glaspokal und Siegerschild haben ihr „Zwischenlager“ im Wohnzimmer des Bürgermeisters noch nicht verlassen. Erst eine Woche zuvor sind sie im westaltmärkischen Diesdorf bei der offiziellen Preisvergabe des Dorfwettbewerbes stellvertretend für alle Gladigauer in die Hände von Matthias Müller übergegangen. „Wir hatten eine gelungene 777-Jahrfeier. Und nun noch der erste Platz beim Landeswettbewerb. Ich denke, man kann mit Fug und Recht sagen, dass 2015 für Gladigau ein sehr gutes Jahr ist“, sagt der Bürgermeister.

Dass sein Dorf gemeinsam mit dem bei Halle gelegenen Zappendorf auf dem ersten Platz landete, macht Matthias Müller zuallererst an der Gladigauer Bevökerung fest. „321 von unseren 330 Einwohnern arbeiten in einem oder mehreren unserer neun Vereine mit. Das macht uns aus und war sicher ein ganz entscheidender Trumpf“, sagt der Bürgermeister. Mit dem funktionierenden Dorf- und Vereinsleben auf der einen sowie modernen Errungenschaften wie leistungsfähigen Anschlüssen an das Internet auf der anderen Seite habe Gladigau unter Beweis gestellt, dass es seinen Leitspruch „Traditionsbewusst und zukuftsorientiert“ nicht einfach nur vor sich her trage, erklärte der Bürgermeister.

Müller ahnte schon frühzeitig, dass die Juroren Gladigau auf dem Zettel hatten. Dies habe sich schon bei der Übergabe der Dokumentation im Januar und später dann bei der Begehung im Frühjahr angedeutet. „Wir spannten dazu Vertreter unserer Vereine mit ein, die sich bei der Begehung kräftig ins Zeug legten. Und so konnten wir uns während der Begehung über sehr viele Komplimente freuen“, blickte Müller zurück. Zur Preisverleihung nach Diesdorf fuhr der Gladigauer Bürgermeister daher schon in der Gewissheit, „wir könnten ganz ordentlich abgeschnitten haben. Dass es dann sogar der erste Platz wurde, ist natürlich umso schöner.“

Ein Sieg, der weit über die Grenzen des Ortes hinaus wahrgenommen wird. Schließlich ist Gladigau im Landkreis bislang das einzige Dorf, das bei diesem Landeswettbewerb auf dem Siegertreppchen landete. Folgerichtig konnte sich Matthias Müller in den zuürückliegenden Tagen auch über ein Schreiben von Landrat Carsten Wulfänger (CDU) freuen, der die Gladigauer zu ihrem Erfolg beglückwünschte. Als dauerhafte Erinnerung an den Landessieg soll das Dorfwettbewerb-Schild dienen. Ein Standort steht allerdings noch nicht fest. Ähnlich offen ist die Verwendung einer 1000 Euro hohen Siegerprämie, „die von der Symbolik her für den Kauf eines Baumes verwendet werden soll, aber tatsächlich in jede mögliche Form der Dorfverschönerung investiert werden kann“, erzählt der Bürgermeister.

Fest steht dagegen, „nach dem Sieg ist vor der Arbeit“, kündigt Müller schmunzelnd an. Denn mit dem Triumph auf Landesebene hat sich das Altmarkdorf für das Bundesfinale im kommenden Jahr qualifiziert. Dafür muss eine neue Dokumentation erarbeitet werden, steht im Frühjahr wieder die Begehung durch eine Jury ins Haus.

Ob es angesichts einer vorhersehbar harten Konkurrenz dann erneut zu einem vorderen Platz reicht, bleibt abzuwarten. Klar ist, dass die Gladigauer dafür alle Kräfte mobilisieren werden. Bürgermeister Matthias Müller hofft für das Kräftemessen auf Bundesebene aber auch auf die Unterstützung des Landkreises und der Einheitsgemeinde. „Ich möchte mir nicht vorstellen, dass die Mitglieder der Bundesjury über die Dorfstraße von Schmersau nach Gladigau holpern und würde mich freuen, wenn der Landkreis bis dahin zumindest Ausbesserungsarbeiten vornimmt und zum Abschluss bringt“, sagt Müller. Von Einheitsgemeinde-Bürgermeister Nico Schulz erwartet der Gladigauer Ortschef Hilfe bei dem Vorhaben, den schon länger angestrebten Umbau des Vereinshauses zu einem Mehrgenerationenhaus in das Leader-Programm zu integrieren. „Dieses Vorhaben ist für unser Dorf sehr wichtig“, macht der Gladigauer Ortschef deutlich.