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Ehrenamt Emme: „Ruhe kehrt noch früh genug ein“

Der Blumenstrauß des Monats Mai geht an Manfred Emme aus Vielbaum für sein ehrenamtliches Engagement.

Von Ralf Franke 14.05.2016, 01:01

Vielbaum l Ehrenamtliches Engagement ist nicht nur eine der tragenden Säulen bei der Arbeit in Traditons-, Sport- und Fördervereinen, auch Leute, die sich uneigennützig einfach „nur“ um das Erscheinungsbild ihrer Orte kümmern, werden für Kommunen in Zeiten klammer Kassen immer wichtiger. Denn von den Überschüssen durch Steuereinnahmen bei Bund und Land kommt in den Gemeinden nichts an.

Einer, der vor allem in Vielbaum oft mit Hand anlegt, ist Manfred Emme. Aland-Bürgermeister Hans-Joachim Hildebrandt schätzt den 72-Jährigen, der das Licht der Welt seinerzeit in Deutscheck bei Posen erblickte und durch die Wirren des Zweiten Weltkrieges in der Altmark landete, schon länger als verlässliche Größe. Seit der gelernte Landmaschinenschlosser und KfZ-Meister sein Vielbaumer Autohaus vor gut zehn Jahren in jüngere Hände gegeben hat, tritt er aber offenbar noch einmal richtig auf das Gaspedal. Und das, obwohl er gemeinsam mit seiner Frau Sigrid auf dem heimischen Hof eigentlich selbst reichlich zu tun hat.

Emme gehört unter anderem zu den Gründungs- und Vorstandsmitgliedern des Fördervereins „Romanische Kirchen Krüden/Vielbaum“, wo er mit seinen Mitstreitern seit 2008 nicht nur bei baulichen Aktivitäten dafür sorgt, dass die Kirche im Dorf bleibt, sondern auch kulturelle Veranstaltungen mit organisiert. Vor allem die Kartenturniere genießen seine besondere Aufmerksamkeit, wenn die Geselligkeit im Vordergrund steht. Dazu greift er der Kommune beim jährlichen Baum- und Strauchschnitt unter die Arme oder kümmert sich um die Ordnung auf dem Friedhof. Überdies verhilft er dem Gemischten Chor „Die Alandspatzen“ mit seinem Bass seit gut 25 Jahren zu mehr Tiefe. Und im Vorstand des Ensembles arbeitet er auch mit.

Was Hildebrandt an „Manni“ neben dessen handwerklichen Fähigkeiten schätzt, ist die Tatsache, dass der Unruheständler auch andere Einwohner einbezieht und so für zusätzliche Schlagkraft zum Wohl der Gemeinde sorgt. Wenn er gebraucht wird, sei unbedingt Verlass auf ihn.

Emme selbst nimmt sich nicht so wichtig, macht aber keinen Hehl aus seinem Ehrgeiz, etwas Greifbares schaffen zu wollen. „Ich muss etwas anpacken, erhalten oder verschönern. Es muss vorwärts gehen“, sprudelt es aus ihm heraus. Und er räumt vor allem mit Blick auf die Sanierung der maroden Zwischendecke des Krüdener Gotteshauses und die Verzögerungen durch die Forderungen der Denkmalschützer ein (wir berichteten), dass er es mit der deutschen Bürokratie nicht so hat.

Und wie lange er ehrenamtlich am Ball bleiben will, darüber denkt er nicht nach. Sein Motto: Ruhe kehrt noch früh genug und von selbst ein.