Einwohnerzahlen Das Minus wird kleiner

Die Verbandsgemeinde Seehausen nähert sich bei den Einwohnern der 10 000er Marke. Aber der Abschwung verlangsamt sich.

Von Ralf Franke 04.01.2017, 16:11

Seehausen l Insgesamt 10 147 Frauen und Männer hatten 2016 ihren Hauptwohnsitz in einem Ortsteil der Verbandsgemeinde. Ausnahmsweise sind die Männer dieses Mal leicht in der Überzahl. Das sind insgesamt 47 Bürger vom Krippen- bis zum Greisenalter weniger als vor zwölf Monaten. Vor zwei Jahren betrug das Minus noch 77, und 2013 waren es sogar 208 Einwohner, die unter dem Strich in der Bilanz fehlten.

Gleichwohl machen die Zahlen aus dem Einwohnermeldeamt im Seehäuser Rathaus auch deutlich, dass die Ergebniskosmetik allein den Zuzügen zu verdanken ist. Wenn die Verbandsgemeinde Seehausen das Dilemma aus eigener Kraft bekämpfen wollte, müssten die jungen Leute für mehr Nachwuchs und damit später auch für mehr Steuerzahler sorgen. Denn 2016 kamen auf 144 Sterbefälle nur 65 Geburten. Diesem Minus von 79 steht bei den Zuzügen ein Plus von 32 gegenüber. Wobei bei letzteren der Löwenanteil auf Ausländer - in der Regel Flüchtlinge - entfällt. Daran konnte auch der Wegzug von rund 30 Flüchtlingen aus den Schönberger Neubaublöcken wenig ändern. Dass das Plus bei den Flüchtlingen nicht größer ausfiel, ist vor allem der Tatsache zu verdanken, dass der Landkreis Stendal Wohnungen, die er zum Beispiel an der Seehäuser Salzstraße vorhält, nicht beziehen ließ, weil im Land weniger Einwanderer untergebracht werden müssen.

Den größten Anteil am Minus trägt die Gemeinde Seehausen mit 70 Einwohnern, wobei die Kernstadt nur 11 Bürger verlor. Die Mitgliedskommunen Höhe, Wische und Zehrental legten mit 9 und zweimal 11 Einwohnern zu. Der personelle Verlust am Aland fällt mit 13 zumindest deutlich geringer aus als noch 2015 mit 24 Einwohnern.

Das größte anteilige Plus kann Jeggel mit etwa 16 Prozent vermelden, wo 2016 elf Frauen und Männer mehr wohnten als noch 2015. Das vergleichsweise größte Minus musste Boock mit circa fünf Prozent verdauen, wo die Einwohnerzahl um 7 auf 137 absackte.

Auch wenn das Minus ein Minus bleibt, war Verbandsgemeindebürgermeister Rüdiger Kloth zumindest darüber etwas erleichtert, dass es nicht mehr so schnell bergab geht, wie es eins für den Norden des Landes vorhergesagt wurde. Obwohl die Geburtenzahlen besser sein müssten, würden die Zuzüge zeigen, dass die Region auch ihre Pluspunkte hat. Außerdem stellte Kloth fest, dass Seehausen beim Fall unter die magische Grenze von 10000 Einwohnern nicht den Verlust eines Status‘ befürchten müsste, den Verbandsgemeinde und die Hansestadt nicht haben.