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Ersatz muss her Flammen setzen Schutzausrüstung zu

Die Verbandsgemeinde Seehausen muss beim Brandschutz aufstocken. Das ist auch dem heißen Sommer geschuldet.

Von Ralf Franke 18.11.2018, 10:00

Seehausen l Für die Sicherstellung des Brandschutzes wird die Verbandsgemeinde Seehausen wohl deutlich tiefer in die Tasche greifen müssen, als das die jährlichen Haushaltsvorgaben vorsehen. Womit nicht große Investitionen in ein neues Einsatzfahrzeug oder in ein Gerätehaus, sondern eher kleinteilige Ersatzbeschaffungen gemeint sind, die sich allerdings in der Masse summieren werden.

Dass die Kommune ein Problem mit den digitalen Funkgeräten hat, ist zwar bekannt, aber noch nicht die endgültigen finanziellen Auswirkungen. Zur Erinnerung: Die Technik, die erst vor ein paar Jahren auf den neuen digitalen Standard umgerüstet wurde, muss – obwohl voll funktionstüchtig – bis Februar 2020 schon wieder ersetzt werden, weil der Hersteller inzwischen den Besitzer gewechselt hat und die neuen Eigentümer die alten Software nicht mehr aktualisieren. Auch mit der freiwilligen Bereitschaft des Landes, 400 Euro Kosten für jedes neue Handfunksprechgerät zu übernehmen, bleibt die Verbandsgemeinde bei gut 120 Geräten auf rund 50 000 Euro sitzen, die in zwei Jahresscheiben gestemmt werden sollen.

Welche Investitionen bei den Funkgeräten in den Einsatzfahrzeugen anfallen, hat das Rathaus mangels Informationen immer noch nicht klären können. Im schlimmsten Fall sind alle der rund 40 fest verbauten Geräte betroffen.

Bislang noch gänzlich unbekannt sind die finanziellen Auswirkungen, die durch die verstärkten Löscheinsätze im Laufe dieses Jahres anfallen. Der Chef der Groß Garzer Feuerwehrkleiderkammer, Lucas Heymann, erklärte den Mitgliedern des Bau- und Ordnungsausschusses erst in dieser Woche, dass neben ein paar Helmen und einigen beschädigten Jacken allein bei den Feuerwehrstiefeln mindestens 25 Paare ersetzt werden müssen, weil sie zum Beispiel unter der großen Hitze der Waldbrände gelitten haben. Wünsche nach Ausgehuniformen würden laut Heymann in Absprache mit der Verbandsgemeindewehrleitung zu Gunsten der persönlichen Schutzausrüstung schon hinten angestellt, um die Ausgaben in Grenzen zu halten.

Dass sie an der Sicherheit der Feuerwehrleute nicht sparen wollen, darin waren sich die Ausschussmitglieder um Bernd Prange einig. Ebenso Verbandsgemeindebürgermeister Rüdiger Kloth, der Fragen nach den endgültigen Kosten für den jüngsten Großeinsatz beim Waldbrand zwischen Seehausen und Behrend oder nach Schadenersatzansprüchen nach wie vor nicht abschließend beantworten konnte. Froh zeigte sich Kloth darüber, dass die allermeisten Feuerwehren beziehungsweise Gemeinden abgesehen von Materialeinbußen offenbar auf Rechnungen verzichten, wie sie die jeweiligen Feuerschutzsatzungen zulassen und die Einsätze vielmehr unter Nachbarschaftshilfe verbuchen.

Was die Haftungsansprüche an den Brandverursacher betrifft, hat die DB AG offenbar erst in dieser Woche den Schuldigen vermeldet. Dass es sich um ein privates Bahn-Unternehmen handelt, war indes keine große Überraschung mehr. Über den technischen Defekt, der für Funkenflug neben dem Gleisbett sorgte, hatten Zeugen schon kurz nach dem Ausbruch des Brandes am 18. September, berichtet.

Mit der offiziellen Mitteilung, so Kloth, könne man sich jetzt aber bei der Bundespolizei über den Ermittlungsstand informieren sowie das betreffende Unternehmen anschreiben und Ansprüche anmelden. Was dabei herauskommt, ist indes noch völlig offen.