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Fahrtraining Feuerwehr im Graben ist nutzlos

Retter müssen schnell sein, aber nutzen niemandem etwas, wenn sie nicht in einem Stück am Unglücksort eintreffen.

Von Ralf Franke 30.09.2016, 15:28

Seehausen l Weil statistisch gesehen ein Großteil der Rettungseinsätze bei Nacht, Nebel, Nässe und Glätte über die Bühne geht, sind auch bei der Feuerwehr versierte Fahrer gefragt. Fahrer, die zumeist noch die Verantwortung für mehrere Kameraden im Lösch- oder Hilfeleistungsfahrzeug tragen.

Aus diesem Grund gibt es regelmäßig ein spezielles Fahrsicherheitstraining, das Einsatzkräfte in diesen Tagen auch Feuerwehrleute aus der Verbandsgemeinde Seehausen auf dem großen Hof der städtischen Blauröcke absolvierten. Günther Helbig ist einer von fünf Fahrtrainern des Landesfeuerwehrverbandes und half in Seehausen, die Lenker von Einsatzfahrzeugen ihre Grenzerfahrungen machen zu lassen, damit sie im Ernstfall routiniert reagieren, egal ob sie einen Transporter oder einen Lkw steuern. Der Zörbiger ist sozusagen mit allen Wasser gewaschen und kann jahrelange Erfahrung als Fahrlehrer und Fahrsicherheitstrainerr beim ADAC vorweisen.

„Wie schnell warst du“, fragt er einen Kameraden nach der Slalomfahrt durch die rot-weißen Kegel. „30 Sachen? Beim nächsten Mal will ich 35 sehen!“, feuert er seinen Schützling an. 35 km/h hören sich nicht so viel an. Für die meisten Autos mit Aufbau und Ausrüstung ist da beim „Elchtest“ aber das Ende der Fahnenstange erreicht. Wem da der Schweiz auf der Stirn steht, der muss sich nicht schämen.

Ähnliche Anforderungen stellt Helbig später beim Trainieren von Vollbremsungen. Es kostet durchaus einiges an Überwindung, um voll in „die Eisen“ zu gehen, vor allem wenn die Fahrzeuge der älteren Baujahre nicht über ein Antiblockiersystem verfügen.

Der Praxis geht immer ein theoretischer Teil voran, in dem der Fahrlehrer die Blauröcke auf mögliche Szenarien einschwört und zur Warnung auch Bilder von verunglückten Einsatzfahzeugen zeigt.