1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Osterburg
  6. >
  7. Buchholzorgel zeigt ihre Vielfalt

EIL

Festwoche Buchholzorgel zeigt ihre Vielfalt

Mit einem Konzert für Orgel und Orchester endete am Sonnabend die Festwoche für die Osterburger Buchholzorgel..

Von Frank Schmarsow 28.08.2016, 14:00

Osterburg l Pfarrerin Claudia Kuhn konnte am Sonnabend in der Nicolaikirche viele Besucher „herzlich willkommen“ heißen. Darunter befanden sich etliche, die die meisten der sieben Veranstaltungen wahrgenommen hatten. Wieder gab die Orgel ihr vielfältiges Klangspektrum preis, dieses Mal unterstützt vom erwähnten Kammerorchester. Es erklangen das „Concerto per l´ organo Nr. 2“ von Joseph Haydn (1732-1809) sowie das „Orgelkonzert Nr. 2“ von Joseph Gabriel Rheinberger (1839-1901) und das „Concerto en Sol mineur pour orgue“ von Francis Poulenc (1899-1963).

Haydns Werk ist ein Konzert in der klassischen Drei-Satz-Form Moderato, Adagio und als Finale ein Allegro. Vor allem für Orgeln in Süddeutschland bzw. seiner Heimat Österreich schuf der Komponist eine ganze Reihe ähnlicher Konzerte.

Als Professor für Orgelspiel seinerzeit am Münchener Konservatorium gehörte Rheinberger als renommierter Virtuose und Komponist zu den Koryphäen seines Faches und seiner Zeit. Das von Koch und dem Kammerorchester am Sonnabend abgelieferte Orgelkonzert Rheinbergers werten Kenner der Musikszene als „virtuoses, sehr konzertantes bis pompös festliches Werk“, also dem Sinn der Festwoche durchaus angemessen. Würde man Poulencs Concerto mit seinen gigantischen Klangeffekten, leisen und lauten Tönen, Tuttis, Paukenschlägen und in Stimmungen variierenden Streichern in Worte fassen, bedurfte es Experten, die das Urteil sicher zu treffen vermögen. Das innovative Konzert des französischen Pianisten und Komponisten gehört heute zu dessen meistgespielten Werken und in den oberen Bereich der Messlatte der bedeutenden Orgelkonzerte weltweit. Die Keimzelle des Mitteldeutschen Kammerorchesteres soll sich in Weimar befunden haben, heißt es in einer Darstellung des Werdegangs dieses Klangkörpers.

Hier hätten sich die Gründungsmitglieder bereits während ihrer Studienzeit kennengelernt. Man habe sich, engagiert in verschiedenen mitteldeutschen Orchestern, nicht endgültig trennen wollen und als „collegium instrumentale“ zu gemeinsamen musikalischen Projekten getroffen. Nachdem noch weitere Musiker, die in Leipzig, Dresden und Berlin ihr Studium absolvierten, die Gruppe vergrößert hatten, gab man im Juni 1987 in Nordhausen Haydns „Schöpfung“, das als offizielle Gründung des Mitteldeutschen Kammerorchesters gilt.