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Feuerteufel? Strohballen in Eichstedt fangen Feuer

Der Feuerwehreinsatz in Eichstedt zeigt Parallelen zu den Vorfällen in Altenzaun und Arneburg. Vieles spricht für den Feuerteufel.

Von Ingo Gutsche 15.05.2020, 01:01

Eichstedt/Arneburg l Fast das identische Szenario wie am 18. April in Altenzaun erwartete die Einsatzkräfte in der Nacht zu Dienstag in Eichstedt. Wieder waren es Strohballen, die Feuer fingen. Und erneut wurden die Kameradinnen und Kameraden aus dem Schlaf gerissen. Die alarmierten sieben Wehren waren von 2.17 bis 11.57 Uhr am Einsatzort. Heiko Köhne, Zugführer des Ausrückebereiches Süd der Verbandsgemeinde Arneburg-Goldbeck und zuständiger Einsatzleiter, lobte das Zusammenspiel der Brandbekämpfer und kommt zum Fazit, dass dem Ausbruch des Feuers „keine natürlichen Ursachen“ zugrunde liegen würden. Es scheint unwahrscheinlich, dass sich die Strohballen selbst entzündeten.

In Feuerwehr-Kreisen geht man davon aus, dass ein Brandstifter in der Region sein Unwesen treibt. Der Arneburger Andy Wichmann startete eine Belohnungs-Aktion, der sich drei landwirtschaftliche Unternehmen anschlossen: Mittlerweile beträgt die ausgelobte Summe 2000 Euro. Dadurch erhoffen sich Wichmann & Co. Hinweise aus der Bevölkerung, die zur Aufklärung der Straftaten führen. Die Ermittlungen der Polizei dauern an. Die Brandursachen-Ermittler haben auch für Eichstedt ihre Arbeit aufgenommen.

Das ist seit Mitte April der vierte Brand in der Region. Die Kameraden mehrerer Feuerwehren waren stets in den Nächten gefordert. Nach dem Feuer bei Altenzaun – 120 Strohballen auf dem Betriebsgelände einer Agrargenossenschaft brannten ab – wurden die Wehren aus Arneburg, Hohenberg-Krusemark, Sanne und Schwarzholz eine Nacht später (19. April) zum Feuer eines leerstehenden Hauses in Arneburg alarmiert. Und am 20. April brannte ein ehemaliger Schafstall in Arneburg. Dieses Mal, in der Nacht zu Dienstag, waren es wieder Strohballen, 250 bis 300 an der Zahl, die Feuer fingen. Brandbekämpfer aus Eichstedt, Lindtorf, Rindtorf, Baben, Sanne, Hassel und Arneburg legten eine rund 500 Meter lange Wegstrecke vom Hydranten zum etwas abseits des Orts am Feldweg gelegenen Einsatzort. 50 Feuerwehrkräfte ließen das Stroh eines privaten Landwirts kontrolliert abbrennen und sicherten zudem zwei in der Nähe liegende Strohmieten in einer Größenordnung von etwa jeweils 50 Strohballen. „Diese konnten wir retten“, sagte Heiko Köhne. Ein landwirtschaftliches Unternehmen aus Lindtorf stellte seinen Teleskoplader zur Verfügung.

Landwirt Fritz Holtz aus Eichstedt konnte ebenfalls Technik (Traktor) beisteuern. Und ein 4000-Liter-Wasserfass, das die Kameraden für den Löscheinsatz nutzten. „Für die Hilfe möchten wir uns bedanken“, sagte Köhne.