1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Osterburg
  6. >
  7. In Zedau läuten die Alarmglocken

Feuerwehr In Zedau läuten die Alarmglocken

Aufgrund akuten Personalmangels steht die Zedauer Wehr am Scheideweg. Dies wurde am Freitag auf einer Einwohnerversammlung deutlich.

Von Nico Maß 22.07.2018, 07:00

Zedau l „Die Uhr steht auf fünf vor zwölf“. Zitat Sven Engel. Osterburgs Einheitsgemeinde-Wehrleiter betrieb am Freitagabend im Dorfgemeinschaftshaus keine Kosmetik: Um die Zukunft der Zedauer Feuerwehr ist es alles andere als rosig bestellt. Abgesehen von einem Kameraden in der Alters- und Ehrenabteilung verfügt sie noch über acht aktive Einsatzkräfte. Und damit viel zu wenig, um auf Dauer bestandsfähig zu sein. Es müssen dringend neue Mitglieder her, weiß auch Zedaus Wehrleiter Werner Hintze. Gemeinsam mit Engel, Ordnungsamtsleiter Matthias Frank und Einheitsgemeinde-Bürgermeister Nico Schulz (CDU) setzte Hintze am Freitag interessierte Zedauer ins Bild. „Klar, stirbt die Wehr, bricht im Dorf ein Stück Leben weg. Aber so wie jetzt sind wir nicht mehr einsatzfähig. Ich selbst bin ja in der Woche auch nicht vor Ort“, sagte er. Hintze würde sich über neue Mitglieder und das Weiterbestehen der Wehr freuen.“ „Aber das geht nicht mit Gewalt“, sagte er. Bürgermeister Nico Schulz stellte klar: „Wir haben kein Interesse, die Wehr aufzulösen. Aber wird sie nicht personell gestärkt, muss sie irgendwann abgemeldet werden.“ Das offenkundige Interesse der Zedauer an dem Thema, die Versammlung war ordentlich besucht, wertete der Bürgermeister als gutes Signal, dass es nicht so weit kommen muss. Darauf hofft auch Sven Engel. Der Einheitsgemeinde-Wehrleiter appellierte an die Einwohner, über eine Mitgliedschaft nachzudenken. Jede Frau und jeder Mann zähle, in der Perspektive sollten es aber mindestens um die 18 aktive Kameraden sein, nannte er eine Richtzahl.

Es gab ein paar Nachfragen, sonst nahmen die Einwohner das Thema erst einmal zur Kenntnis. Mit spontanen Zusagen, in der Wehr mitzuarbeiten, hatten die Initiatoren der Versammlung auch nicht gerechnet. Wichtig sei nur, dass der Ernst der Situation aufgezeigt sei und sich dies jetzt im Dorf herumspreche. Vielleicht würde der eine oder andere Einwohner dann doch über eine Mitgliedschaft nachdenken, bleibt als Hoffnung. Zeit genug gibt es, zeigte Matthias Frank auf. „Wir gehen ja nicht davon aus, dass sich die Situation von heute auf morgen ändert“, so der Ordnungsamtsleiter. In die richtige Richtung weisen müsse die Entwicklung aber schon.