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Feuerwehr Kameraden "beschäftigen" 400 Kinder

Die Feuerwehren der VG Seehausen haben zu ihrem ersten Tag der offenen Tür eingeladen. Sie rechneten mit 300 Kindern - es kamen 400.

Von Karina Hoppe 31.05.2019, 15:27

Seehausen l Alle Kinder aus den Grundschulen Seehausen und Groß Garz und die großen Gruppen aus den Kitas der Verbandsgemeinde Seehausen waren eingeladen. „Wir haben so mit 300 Kindern gerechnet“, sagt VG-Jugendwart und Lichterfeldes Ortswehrleiter Christian Schneider. Gekommen sind am Mittwochvormittag rund 400! Und weil das so ist, waren einige Grundschullehrerinnen und Kita-Erzieherinnen im Vorhinein doch etwas skeptisch, was die Organisation betrifft. Würde das nicht ein riesiges Chaos werden? Nein! Erstens ist der frisch gepflasterte Platz vor der Seehäuser Feuerwehr riesengroß, zweitens habe der Ablauf einfach gepasst. So redeten Lehrer untereinander und so befand Erzieherin Kerstin Langnäs von der Kita Lindenpark auch gegenüber der Volksstimme: „Also, wirklich, hier gibt‘s kein Gedränge. Dazu immer die Ansagen mit Mikro, das passt alles bestens. Da haben wir wirklich zu danken.“

Dabei haben die Organisatoren Christian Schneider und Enrico Schmidt (Seehäuser Stadtwehrleiter) das Fahrrad mit dem Tag der offenen Tür nicht neu erfunden. „Das brauchten wir ja auch nicht“, so Schneider. Osterburg zeigt seit Jahren, wie es geht: die Kinder mit attraktiven Angeboten für die Feuerwehr begeistern. „Wir hatten uns das mal in Osterburg angeschaut“, so Schneider. „Und was Osterburg kann, können wir schon lange“, sagt er grinsend. Tatsächlich sei die Bereitschaft mitzumachen unter den Verbandsgemeinde-Feuerwehren sehr groß gewesen. Vor allem jene Feuerwehren wurden angesprochen, die eine Jugendfeuerwehr haben oder hatten: Seehausen, Lichterfelde, Beuster, Groß Garz, Schönberg, Neukirchen, Gollensdorf, Aulosen, Kossebau und Lückstedt. Schließlich kamen mit ihrer Hilfe und jener von Polizei und Rettungsdienst zehn spannende Stationen zusammen: Wie leistet man Erste Hilfe? Wie befreit man einen Menschen aus einem Unfall­auto? Wie setzt man einen Notruf ab? Wie bedient man einen Feuerlöscher? Und welche Geräte braucht die Feuerwehr eigentlich so? Auf derlei Fragen fanden die Kinder Antworten, wobei die Vorführung eines Fettbrands sicher zu den spektakulärsten Momenten gehörte. „Boah“ und „wow“ staunten die Kinder darüber, wie aus einem Kochtopf mit entflammtem Öl bei Löschung mit Wasser eine riesengroße Flamme wird. „Was sollt ihr stattdessen zum Löschen nehmen?“ So fragte der moderierende VG-Wehrleiter Michael Märten. Die Antworten der Kinder reichten von „ganz bestimmte Mittel“ über Blumenerde zum Küchentuch und schließlich zum Topf­deckel. „Richtig, auf jeden Topf passt ein Deckel.“

Parallel zum ersten Tag der offenen Tür der Seehäuser VG-Feuerwehren hatte die Osterburger Wehr am Mittwoch ihre 13. Auflage. Aus Kitas und Schulen konnte sie 719 Gäste besuchen, „die größte Zahl bisher, sogar eine Schulklasse aus Stendal war dabei“, sagt Stadtwehrleiter Sven Engel. Höhepunkt war dieses Mal die Handdruckspritze der Feuerwehr Rossau. Durch den Tag der offenen Tür „wecken wir bei vielen Kindern das Interesse. Durch die enge Zusammenarbeit von Stadt, Feuerwehr und Kitas gelingt es uns dann, neue Mitglieder für die Kinder- und Jugendfeuerwehren zu gewinnen“, so Engel.

In Seehausen ist die Wiederholung quasi beschlossene Sache. Finanziell war die Premiere mit Hilfe von drei Sponsoren möglich geworden, wofür die Organisatoren danken. Ob es, wie von einigen Lehrerinnen angeregt, beim nächsten Mal doch Bratwurst und/oder Eis für die Kinder gibt? „Wir haben es extra so gelegt, dass die Veranstaltung zwischen Frühstück und Mittagessen stattfindet“, sagt Christian Schneider. Da gebe es viel zu bedenken. Vor allem aber erstmal zu sagen: „Daumen hoch, wir sind zufrieden mit der Veranstaltung.“