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Feuerwehrjubiläum Astrid Kiebach „blättert“ in der Chronik

Großer Tag im kleinen Calberwisch: Seit 125 Jahren besteht die Ortswehr - und das wurde am Sonnabend zünftig gefeiert.

Von Jörg Gerber 22.08.2016, 14:54

Calberwisch l Gemeinsam mit Gästen wie die Düsedauer Brandbekämpfer oder eine Abordnung der befreundeten Wehr aus Splietau „blätterten“ die Calberwischer und ihre Wehrleiterin Astrid Kiebach in der Chronik der Jubilarin. Am Anfang ihrer Gründung stand ein Beschluss der damaligen Gemeindeversammlung. Die sprach sich für die Bildung eines Spritzenverbandes aus, am 29. August 1891 folgte die Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Calberwisch. Eine kleine fahrbare Feuerspritze und drei Schläuche, so Wehrleiterin Astrid Kiebach, gehörten damals zur Ausrüstung. Heute ist daraus ein modern ausgestattetes Fahrzeug geworden und auch die Unterkunft der Wehr kann sich sehen lassen. Nur 95 Einwohner zählt der kleine Ort aber 20 davon sind in der Feuerwehr. 15 Aktive und fünf in der Alters- und Ehrenabteilung. So etwas läuft nicht von alleine, so Astrid Kiebach, man muss ständig etwas tun. Schließlich gehe es darum, Werte zu erhalten und Menschen zu retten.

Die Rednerin erinnerte an frühere Wehrleiter und nannte dabei Namen wie Franz Matuschkiewitz, Otto Görs oder Hugo Neumann. Letzterer stand 27 Jahre an der Spitze bis er die Wehrleitung seiner Tochter übergab. Und so wird er heute noch von allen liebevoll „Vati“ genannt.

Astrid Kiebach blickte zudem auf Brände zurück, die es in Calberwisch gab, an Einsätze bei der Ernte oder während des Hochwassers. Aber auch bei Festen wie die einst von der Familie Grimm ins Leben gerufene Maibowle oder beim ersten Dampfpflugfest, wo über 8000 Besucher nach Calberwisch kamen, waren die Mitglieder der Ortswehr im Einsatz.

Ein Engagement, das auch Kreisbrandmeister Ringhard Friedrich zu würdigen wusste. 125 Jahre Dienst am nächsten und helfen in der Not, das sei schon ein ordentlicher Grund zu feiern. Das Jubiläum sei ein freudiger Anlass, den Kameradinnen und Kameraden für ihre Einsatzbereitschaft zu danken, sagte Friedrich, der auch im Namen des Landrates gratulierte.

Über eine ganz besondere Ehrung durfte sich Hugo Neumann freuen. Seit mehr als fünf Jahrzehnten ist der Senior für die Belange der Feuerwehr im Einsatz. Dafür wurde er vom Kreisbrandmeister mit dem Feuerwehrehrenkreuz in Bronze ausgezeichnet. Nach dem offiziellen Teil legten die Osterburger Kameraden noch eins drauf und luden Hugo Neumann und seine Tochter Astrid Kiebach zu einen Aufstieg in die Vogelperspektive ein. Auf fast 30 Meter Höhe konnten sie vom Korb der Drehleiter aus auf das Gelände schauen, für das sie sich so einsetzen.

Glückwünsche überbrachte Ringhard Friedrich zudem von Innenminister Holger Stahlknecht, verbunden mit der Ehrenurkunde des Landesverbandes. Einheitsgemeinde-Wehrleiter Sven Engel, Rainer Barrey vom Ordnungsamt, Ortsbürgermeister Oliver Rüdrich und die Vertreter der Gastwehren und des Fördervereins schlossen sich den Glückwünschen auch mit passenden Präsenten an.