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Feuerwhrübung Gefahr lauerte an allen Ecken und Enden

Die Feuerwehrleute des Ausrückebereiches I der Verbandsgemeinde Seehausen übten den Ernstfall in Beuster/Ostorf.

Von Ralf Franke 17.09.2018, 15:49

Beuster/Seehausen l Kurz nach 18 Uhr hatte ein aufmerksamer Bürger am Freitag ein unklares Brandgeschehen an der Milchviehanlage in Ostorf gemeldet, worauf die Rettungsleitstelle Altmark die Blauröcke von Beuster, Geestgottberg, Losenrade und Seehausen alarmierte. Der „aufmerksame Bürger“ war niemand anderes als Abschnittsleiter Ralf Näbsch, der sich für die Einsatzkräfte ein Szenario ausgedacht hatte, das auch als Übung eine echte Herausforderung war.

Das „Feuer“ betraf eine Werkstatt, in der unter anderem Diesel, Schmierstoffe, Acetylen und Sauerstoff für explosives Potenzial sorgten. Zudem war Eile geboten, weil in dem Gebäude einer Person vermisst wurde. Parallel galt es, den benachbarten Stall mit Solarpanels auf dem Dach, diverse Nebengebäude sowie eine Biogasanlage und deren Methangaslager zu schützen. Und als ob das nicht genug war, kamen bei dem Einsatz noch einige Kameraden mit Rindern in Kontakt, die wegen Seuchenverdachts in Quarantäne standen. Die Einsatzkräfte mussten desinfiziert werden, weshalb neben normalen Einsatzfahrzeugen und der Drehleiter auch der Dekon P anrückte.

Letzteres Fahrzeug war auch Grund dafür, warum nicht nur Feuerwehrleute des Ausrückebereiches I vor Ort waren. Da der Lkw mit seiner Technik zur Dekontamination von Mensch und Ausrüstung wegen des großen Aufwandes nicht täglich aus dem Gerätehaus geholt wird, nutzen die Verantwortlichen die Alarmierung für eine Übung aller Fachkräfte der Verbandsgemeinde. Das sollten auch die einzigen gewesen sein, die neben den Führungskräften im Vorfeld von der Übung wussten.

Bei dem Einsatz ging es laut Näbsch weniger darum, die Einsatzbereitschaft der betreffenden Wehren zu testen oder einen Löschangriff zu üben, zumal zwei Brunnen vor Ort eine lange Wegstrecke für Löschwasser ersparten. Viel wichtiger sei das Bilden von Einsatzabschnitten, die Führungsarbeit und das Zusammenspiel der Wehren zu üben und mögliche Schwachstellen auszumachen.

Die Auswertung ging später im Dorfgemeinschaftshaus Beuster über die Bühne. In der Runde fühlte sich Näbsch bestätigt, dass es wichtig ist, Taktik und Führung regelmäßig zu trainieren. Technik war am Freitagabend offenbar ausreichend vorhanden, dafür fehlten zu dem Tageszeitpunkt Atemschutzgeräteträger. So waren die Beusteraner Feuerwehrleute zwar schnell vor Ort, mussten sich aber auf die Löscharbeiten konzentrieren, weil niemand in die verqualmte Werkstatt gelassen werden konnte. Immerhin vier Leute sind für so einen Angriff nötig. Zwei, die im Einsatz sind, und zwei zur Reserve beziehungsweise zur Ablösung. Was die personelle Schiene betrifft, ermutigte Näbsch in dem Zusammenhang allgemein die Ortswehren, Kameraden für eine Ausbildung an der Technik für die Dekontamination zu benennen.

Nebenbei entdeckten die Feuerwehrleute einen Mangel an einem der Löschbrunnen. Darum will sich indes der Eigentümer kümmern, dem die Wehrleitung dafür dankt, dass er das Gelände für die Übung zur Verfügung stellte.