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Für Goldbeck Bürgermeisterkandidat setzt auf gutes Klima

Goldbeck wählt am 28. Februar einen neuen Bürgermeister, es gibt drei Bewerber. Mit Jürgen Lenski jemanden, der auf Klimaneutralität setzt.

18.02.2021, 18:13

Eichstedt l Jürgen Lenski, der seit August 2020 in Eichstedt lebt und die Region schätzen gelernt hat, warf sozusagen als erster der drei Kandidaten für das Bürgermeisteramt der Gemeinde Goldbeck den Hut in den Ring. Er habe sich anfangs zurückgehalten, und als einige Tage vor Ende der Bewerberfrist kein Bürger seine Unterlagen abgegeben hatte, entschied er sich zu diesem Schritt. Trotzdem sagt er: „Je mehr Kandidaten, umso besser für die wahlberechtigten Bürger.“ Er stellt sich der Herausforderung, vor der der 71-Jährige Respekt habe. Das Ehrenamt ist ihm jedoch keineswegs fremd.

Jürgen Lenski ist gebürtiger Rheinländer, der 2013 endgültig in die Altmark zog, die er schon zuvor für sich entdeckt hatte. „Ich finde es wichtig, sich für das Gemeinwohl zu engagieren“, betont er. Für ihn sei es ein Wunsch, dass die Bewohner eines Ortes „gedeihlich zusammen wohnen“. Der Neu-Eichstedter, der seine Schul- und Studiumszeit in Köln verbrachte, weiß, dass eine „konstruktive Zusammenarbeit im Rat“ die Basis für die Weiterentwicklung der Gemeinde sei. Genauso wichtig erachte er die Abstimmung mit dem Bürgermeister und der Verwaltung der Verbandsgemeinde Arneburg-Goldbeck.

Einblicke in die Arbeit einer Verbandsgemeinde erhielt Lenski als Mitglied des Ausschusses für Wirtschaft und Tourismus in Seehausen. Vier Jahre engagierte er sich als sachkundiger Einwohner in dem Gremium. Bereits zu seiner Seehäuser Zeit war der Naturfreund als Schiedsmann aktiv und lernte dadurch Kay Timm, Direktor des Amtsgerichts Stendal, kennen. Lenski wurde dessen Nachfolger als Vorsitzender bei der Altmärkischen Bürgerstiftung der Hansestadt Stendal. Seit sieben Jahren kümmert er sich um verschiedene Projekte für die Stiftung. „Natürlich unterstützen wir auch einige.“ Beispielsweise durften sich die Organisatoren der Osterburger Literaturtage und die der „Friday for Future“-Aktionen in der Vergangenheit über die Hilfe aus Stendal freuen. Auf die baldige Realisierung eines von der Stiftung initiierten Projektes freue er sich besonders: „Wir errichten einen Winckelmann-Pfad.“ Spaziergänger werden auf einen Rundgang durch Stendal geführt, vorbei an sechs Stationen aus dem Leben von Johann Joachim Winckelmann.

Bereits während seines Studiums - Biologie und Erziehungswissenschaften - wurde Jürgen Lenski für den Natur- und Umweltschutz sensibilisiert, wie er sagt. Deshalb spiele die Klimaneutralität für ihn eine große Rolle. In dieser Hinsicht würde er die Gemeinde zusammen mit den Ratsmitgliedern gern weiterentwickeln. Als eine optimale Lösung eines Projekts sehe er die im Bau befindliche Tagesstätte in Hohenberg-Krusemark, wo ein Großteil natürlicher Rohstoffe als Baumaterial verwendet wird. Mehr Bäume pflanzen, mehr Blühwiesen („auch mehr Wildwuchs zulassen“) und „genau auf kommunale Bauprojekte“ zu achten, seien Ziele des Eichstedters als gewählter Bürgermeister.

Der 71-Jährige, der sich auch im Förderverein des Theaters der Altmark engagiert und demzufolge auch gern dort zu Besuch ist, hält ein intaktes Vereinsleben auch in den Dörfern für sehr wichtig. Als Beispiel nennt er den „Zuckerhallen-Verein“. Er kenne einige Mitglieder und weiß von deren Aufgaben. „Ich weiß, wieviel Arbeit sie dort investieren.“

Sein früherer Arbeitsbereich war eine in Solingen gelegene Volkshochschule. Dort fungierte der Goldbecker Bürgermeister-Kandidat als Fachbereichsleiter. Mehrere Jahre war er auch in Verantwortung beim zweiten Bildungsweg dieser Einrichtung, „hatte viel Kontakt mit jungen Leuten“. Damals war er auf Seiten der Verwaltung, stellte beispielsweise dem Kulturausschuss der Stadt Solingen Programme der Volkshochschule vor.

Die Gemeinde Goldbeck sieht Jürgen Lenski, der sich bereits nach kurzer Zeit in Eichstedt rundum wohl fühle, „auf einem guten Weg“. Speziell der Hauptort Goldbeck hätte mit einigen Geschäften, den Schulen, der Sporthalle, dem Verwaltungssitz und der Zuganbindung eine gute In-frastruktur.